Merkel sieht TU Darmstadt als "Juwel" der künstlichen Intelligenz
Beim Besuch des Teams „Hector“ informiert sich die Kanzlerin über Such- und Rettungsroboter. Außerdem lobt sie die „kluge und mutige“ Wissenschaftspolitik der Hessischen Landesregierung.
Von Prisca Jourdan
Lokalredakteurin Darmstadt
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DARMSTADT - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montag die TU Darmstadt besucht. Gemeinsam mit Ministerpräsident Volker Bouffier und Wissenschaftsminister Boris Rhein (alle CDU) war sie bei einer Vorführung des Teams „Hector“ zu Gast und informierte sich über die Arbeit der Such- und Rettungsroboter, die an der TU entwickelt werden.
Die Kanzlerin zeigte sich begeistert von der Vorführung der Roboter und betonte, dass Deutschland und Darmstadt im Besonderen im internationalen Wettbewerb sehr gut dastehe. Darmstadt sei ein „Juwel in Fragen der künstlichen Intelligenz – mit all seinen Teilgebieten“ sagte Merkel weiter.
Merkel übernimmt Steuerung – Technik versagt
Erste Bekanntschaft mit einem Darmstädter Roboter hat die Kanzlerin bereits vor zehn Jahren gemacht, als sie den Fußballroboter „Bruno“ während des IT-Gipfels in Darmstadt traf. Bei ihrem jetzigen Besuch in Darmstadt übernahm Merkel probeweise die Steuerung eines humanoiden Roboters, um einen Hebel umzulegen. Dass dieser mitten in der Vorführung den Dienst quittierte, nahm die Kanzlerin mit Humor. Der Roboter habe wohl gespürt, dass keine Fachkraft am Werke sei, sagte Merkel scherzhaft.
Sie betonte, dass sie als Kanzlerin immer großen Wert darauf gelegt habe, drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung zu investieren. Gleichzeitig lobte sie die CDU-geführte Hessische Landesregierung für ihre Wissenschaftspolitik. Die TU Darmstadt genieße ein hohes Maß an Autonomie und habe aus ihrer Freiheit viel gemacht. Die Entwicklung der Universität sei damit eng mit der „klugen und mutigen Politik“ der Landesregierung verbunden.
Ministerpräsident Bouffier stellte fest, dass die Entwicklungen in der Robotik für die Zukunft „von allergrößter Bedeutung“ seien. Es mache ihn stolz, in Darmstadt in Fragen der künstlichen Intelligenz und der Robotik eine Weltstellung erworben zu haben.
Im Zuge dessen unterstrich Bouffier, dass das Cybersicherheitszentrum Crisp, das derzeit am Kantplatz in Darmstadt entsteht, zum Nationalen Forschungszentrum ausgebaut wird und vom Bund mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag gefördert werden soll. Leiten wird das Zentrum Michael Waidner, Professor an der TU und Leiter des Fraunhofer Institus für Sichere Informationstechnologie.
Cybersicherheit sei für das Wohl einer Industrienation entscheidend, hob Wissenschaftsminister Rhein hervor. „Und deswegen finanzieren wir das hier gemeinsam“, sagte er weiter. Gute Forschung und exzellente Arbeitsplätze sollten hier und nicht in China oder dem Silicon Valley entstehen, schob Bouffier nach. Dem pflichtete die Kanzlerin bei.
International beweisen können sich demnächst auch wieder die Roboter des Teams „Hector“. Am Freitag fliegt ein siebenköpfiges Forscherteam für eine Woche nach Japan, um dort an einem Wettbewerb teilzunehmen und sich gegen bis zu acht andere Roboter zu behaupten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel signiert beim Besuch an der TU Darmstadt einen dort entwickelten Roboter, der Wartungsarbeiten in der Industrie übernimmt.
Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und MP Volker Bouffier an der TU Darmstadt beim Projekt "Hector".
(Foto: Guido Schiek)