Ein Forscherteam der Universität Gießen hat eine brisante Entdeckung gemacht. Die Wissenschaftler hoffen nun auf einen ganz neuen Therapieansatz im Kampf gegen Covid-19.
Von red / dbf
Virologen der Universität Gießen haben eine Corona-Schwachstelle entdeckt.
(Archivfoto: Katrina Friese)
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GIESSEN - Es ist eine der seltenen positiven Nachrichten im langen Kampf gegen die Covid-19-Pandemie: Denn offenbar kann ein spezielles Enzym dem Corona-Erreger zum Verhängnis werden. Dies legen Ergebnisse der Arbeitsgruppe des Gießener Virologen Prof. Dr. John Ziebuhr in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Philipps-Universität Marburg sowie aus den Niederlanden und Russland nahe.
Die Forscher haben eine mögliche Zielstruktur für neue antivirale Therapieansätze bei Covid-19-Erkrankungen identifiziert, wie die Gießener JLU mitteilt. Die Studie ist in der renommierten Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht worden.
Die Erbsubstanz von Coronaviren besteht aus RNA, die bei der Vermehrung durch eine RNA-Polymerase vervielfältigt wird. Coronavirale RNA-Polymerasen besitzen eine zusätzliche - laut Forscherteam essenzielle - Protein-Domäne, die als NiRAN bezeichnet wird. Sie katalysiert eine chemische, sehr spezifische Modifikation, die sogenannte Protein-NMPylierung. Auch das Zielmolekül dieser NMPylierung konnten die Forscherinnen und Forscher in ihrer Studie ergründen.
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"Unsere Daten liefern den experimentellen Beweis, dass sowohl die NiRAN-Aktivität als auch die spezifische nsp9-NMPylierung essenziell sind für die Coronavirus-Replikation", zieht Prof. Ziebuhr Bilanz. "Die Studie bietet einen möglichen Angriffspunkt für die Entwicklung neuer antiviraler Medikamente".
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 26.01.2021 um 20:10 Uhr publiziert.