Frankfurt verschafft sich Platz
IM DETAIL
Neue Wohnungen: 2014 wurden in Frankfurt etwa 5500 Wohnungen genehmigt und 4500 fertiggestellt. In den Vorjahren wurden im Durchschnitt etwa 2500 Wohnungen in der Stadt gebaut.
Preis: Das ist aufgrund der verschiedenen Verkäufer, Lagen und Modelle kaum zu beziffern. Die Vermarktung einiger Projekte ist in vollem Gange. Dem Vernehmen nach soll der Quadratmeterpreis im Henninger-Turm für eine Wohnung etwa 10 000 Euro betragen.
Preis: Das ist aufgrund der verschiedenen Verkäufer, Lagen und Modelle kaum zu beziffern. Die Vermarktung einiger Projekte ist in vollem Gange. Dem Vernehmen nach soll der Quadratmeterpreis im Henninger-Turm für eine Wohnung etwa 10 000 Euro betragen.
FRANKFURT - Etwa 715 000 Einwohner zählt Frankfurt derzeit, mehr als 300 kommen jede Woche hinzu. Die Mainmetropole wächst und benötigt mehr Wohnraum. Um die Herausforderung zu stemmen, entstehen derzeit zahlreiche neue Wohnhochhäuser und ein Ende des Trends ist nicht absehbar.
„Ein Teil unserer Strategie ist, in die Höhe zu gehen“, sagt Markus Radermacher. Der Ingenieur ist Baudirektor im Frankfurter Stadtplanungsamt. Laut Radermacher stellt sich Frankfurt den Herausforderungen, weswegen es seit 2008 einen neuen Hochhaus-Entwicklungsplan gibt. In diesem sind die Standorte verzeichnet, die im innerstädtischen Raum für weitere Türme überhaupt noch in Frage kommen. Die Planer der Stadt gehen davon aus, dass Frankfurt über Jahre mehr Wohnraum braucht. „Es gibt unserer Einschätzung nach wenig Anzeichen, dass die Nachfrage in näherer Zeit verebben könnte“, stellt Radermacher klar.
Drei neue Wohntürme
Im Europaviertel sind derzeit drei neue Wohnhochhäuser im Bau. Der Westside Tower wird etwa 60 Meter hoch und liegt am westlichen Ende des Europaviertels. Projektentwickler ist Revitalis. 244 Mietwohnungen soll der Turm beherbergen. Gegenüber entsteht ein Turm mit dem Namen Axis, der 140 Eigentumswohnungen ermöglicht. Projektentwickler ist das Unternehmen Wilma Wohnen Süd GmbH aus Hofheim. Auch der Axis soll über 60 Meter hoch werden. Das dritte Wohnhochhaus, das derzeit im Europaviertel gebaut wird, heißt Prädium und ist ein Projekt der Nassauischen Heimstätte. Er soll 65 Meter hoch werden und 240 Wohnheinheiten, ebenfalls Eigentumswohnungen, bieten.
Exklusiver Henninger-Turm
Aber: Die Wohntürme entstehen nicht nur im Europaviertel. Der Henninger-Turm in Sachsenhausen wird 140 Meter hoch und bietet Platz für etwa 140 Wohnungen. Der Neubau ist dem legendären Henninger-Turm nachempfunden, auf dem Dach wird die Silhouette aussehen wie das bekannte Bierfass, darin wird es Wohnungen und auch ein Restaurant geben, sagt Radermacher. Der Rohbau des Turmes steht, derzeit wird die Fassade gestaltet. Bauträger ist das Unternehmen Actris.
Direkt im Bankenviertel wurde der Taunusturm fertiggestellt. Ebenfalls mehr als 60 Meter hoch sollte er Platz für 70 bis 75 Wohnungen bieten. Der Turm gehört zu einem Ensemble, eine größere Variante, dieser Turm ist 170 Meter hoch und ebenfalls fertig, bietet Platz für Büros. Verantwortlich zeichnet sich das Unternehmen Tishmans Speyer.
Planungen auf Hochtouren
Zu den Wohnhochhäusern, die derzeit gebaut werden, kommen noch weitere hinzu. Die Planungen laufen laut Radermacher auf Hochtouren. Im Europaviertel ist der Turm Skyline Tower II projektiert, der 160 Meter hoch werden soll. In dem Hochhaus sollen zirka 340 Wohnungen entstehen. Standort: Östliches Europaviertel. 100 Meter hoch soll der Porsche Design Tower werden, der Architekturwettbewerb ist abgeschlossen. Dieses Hochhaus will nach der Fertigstellung etwa 180 Wohnungen Platz bieten.
Am Mainufer entsteht ein weiterer Turm und im Frankfurter Osten, in der Nähe vom Einkaufszentrum MyZeil, die drei Schwestern. Dabei handelt es sich laut Radermacher um drei Türme mit der Höhe von 80, 60 und 40 Metern. 170 Wohneinheiten sind in dem Ensemble geplant. Derzeit wird ein Investor gesucht. Hierbei handelt es sich sogar um geförderten Wohnungsbau.
Langfristig plant Frankfurt mit noch mehr Wohnhochhäusern. „Es gibt noch vier bis fünf Standorte in der City, an denen wir Wohntürme ermöglichen“, gibt Radermacher die Richtung vor.