Evakuierungen und geschlossener Zoo: Bombenentschärfung in Frankfurt
Die Sprengung einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Frankfurter Stadtteil Ostend steht bevor. Am Sonntag soll die von dem 500-Kilo-Sprengkörper ausgehende Gefahr gebannt werden.
Von dpa
Symbolfoto: VRD / Fotolia
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FRANKFURT - Etwa 16.500 Menschen müssen am kommenden Sonntag ihre Wohnungen verlassen, wenn im Frankfurter Ostend eine 500-Kilo Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft wird. Die amerikanische Bombe war vor knapp einer Woche nahe der Europäischen Zentralbank entdeckt worden. Die Evakuierungszone erstreckt sich von dort bis in die Innenstadt und über den Main nach Oberrad. Auch die Bewohner eines Pflegeheims seien betroffen, teilten Polizei und Feuerwehr am Dienstag mit. Nach derzeitiger Planung sollen sie am Samstag in andere Einrichtungen gebracht werden. Alle anderen Anwohner müssen am Sonntag bis 8 Uhr die Sperrzone verlassen.
In diesem Gebiet verlaufen auch S-Bahnen und U-Bahnen. Zudem liegen der Ostbahnhof und mehrere Mainbrücken in dem Evakuierungsbereich. Auch der Zoo, der gleich nördlich des abgesperrten Bereichs liegt, bleibt am Sonntag für Besucher geschlossen.
Dafür erhalten die Menschen, die von der Evakuierung betroffen sind, am Sonntag freien Eintritt in die städtischen Museen und den Palmengarten. "Gerade für die Betroffenen, die nicht die Möglichkeit haben, den Tag bei Freunden und Verwandten zu verbringen bietet der freie Eintritt in die städtischen Museen und den Palmengarten eine Möglichkeit, den Tag sorglos zu verbringen", sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) am Montag. Entsprechende Gutscheine sollten in den kommenden Tagen an die betroffenen Haushalte verschickt werden.
Die Frankfurter Feuerwehr hat mittlerweile reichlich Erfahrung im Umgang mit Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg. In den vergangenen Jahren gab es wiederholt Bombenentschärfungen, für die mehrere tausend Anwohner ihre Wohnungen verlassen mussten. Besonders aufwändig war im September 2017 die Evakuierung vor der Entschärfung einer 1,8 Tonnen schweren Bombe: Damals mussten rund 65.000 Frankfurter aus ihren Wohnungen, auch ein Kinderkrankenhaus mit Frühgeborenenstation musste geräumt werden. Für die größte Evakuierungsaktion seit dem Zweiten Weltkrieg waren mehrere tausend Polizisten, Feuerwehrleute und Helfer im Einsatz.