Kindern erkranken an Covid-19 nur sehr selten schwer, können aber das Virus unbemerkt weitertragen. Ob die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Impfung für Kinder in Deutschland empfehlen würde, ist offen. Auf die Frage „Wird es eine Impfempfehlung für Kinder gegen Covid-19 geben?“, schreibt das Robert Koch-Institut auf seiner Webseite: „Das ist bisher noch nicht absehbar.“ Der Erste Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, Johannes Hübner, hofft auf die Zulassung eines Corona-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche noch in diesem Jahr. „Das werden wir sicher empfehlen.“ Fred Zepp, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Mainz und Stiko-Mitglied, betonte, Impfstoff-Studien an Kindern seien nicht unproblematisch: „Je jünger der Mensch ist, desto ausgeprägter kann er reagieren und desto stärker sind eventuell auch Nebenwirkungen.“
Der Kinderschutzbund begrüßt die klinischen Studien bei kleinen Kindern. „Dass die Pharmaunternehmen nun beginnen, die Wirkung und Verträglichkeit ihrer Impfstoffe bei kleinen Kindern zu testen, begrüße ich. Die Masernimpfung oder die Impfung gegen Polio (Kinderlähmung, d. Red.) retten jedes Jahr tausende Kinderleben und verhindern Langzeitfolgen“, sagte Heinz Hilgers, der Präsident des Kinderschutzbundes, dieser Zeitung Ende März. Auch eine Corona-Infektion könne für Kinder gefährlich werden. „Wenn wir das mit Impfungen verhindern können, müssen wir das auch tun. Und nicht zuletzt: Ohne Impfungen für Kinder werden wir aus dieser Pandemie nicht herauskommen“, so Hilgers weiter.