Anbindung von Terminal 3 am Flughafen bald für Verkehr frei

Bau der neuen Hochbahn am Frankfurter Flughafen

Die Autobahn-Anschlussstelle nahe dem Frankfurter Kreuz ist bald voll befahrbar. An der Trasse der neuen Hochbahn stehen fast alle Träger, der erste Zug ist auch schon da.

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Südhessen/Frankfurt. Die neue Anschlussstelle der Autobahn A5 knapp südlich des Frankfurter Kreuzes soll um die Jahreswende vollständig für den Verkehr freigegeben werden. Das hat Fraport-Chef Stefan Schulte mitgeteilt. Die Anschlussstelle schafft eine Direktverbindung zum neuen Terminal 3 im Süden des Frankfurter Flughafens, das noch im Bau ist; als Eröffnungstermin wurde zuletzt das Jahr 2026 genannt.

Baulich sei die neue Aus- und Zufahrt am Terminal 3 bereits fertiggestellt, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Flughafenbetreibers. Insgesamt zehn Kilometer Straße wurden dafür neu gebaut; über der an dieser Stelle zweimal vierspurige A5 wurde eine 142 Meter lange Brücke errichtet. Die Ausfahrt aus Südrichtung kommend kann bereits genutzt werden, die Freigabe der Autobahnzufahrt Richtung Norden steht noch aus.

Neue Hochbahn soll die Terminals miteinander verbinden

Die Anschlussstelle gilt als Erweiterung der Aus- und Zufahrt Zeppelinheim. Vor vier Jahren waren für den Bau der Zubringerstrecken 4,5 Hektar Wald östlich der A5 gerodet worden – gegen den Widerstand einer Gruppe Waldschützer, die Anfang November 2018 von einem starken Polizeiaufgebot aus Baumwipfeln geholt wurden.

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Schulte zog am Donnerstag eine positive Zwischenbilanz der Infrastrukturarbeiten rund um das neue Terminal. Man sei damit voll im Zeitplan. Anlass war die Vorstellung des ersten Zugs der neuen Hochbahn, von Fraport Sky-Line-Bahn genannt, die Terminal 3 mit den bisherigen Terminals 1 und 2 verbinden soll. Der Zug war vor wenigen Tagen vom Hersteller Siemens Mobility aus Wien geliefert worden.

Die Bahn, von Siemens-Mobility-Chef Albrecht Neumann wenig romantisch als „People Mover“ (“Menschenbeweger“) bezeichnet, rollt auf 49,5 Zentimeter breiten Gummireifen mit Stickstofffüllung. Wie bereits die bestehende Hochbahn zwischen den Terminals 1 und 2 fährt auch die neue Sky-Line-Bahn vollautomatisch und führerlos entlang einer Mittelschiene.

Die Züge – insgesamt zwölf sollen am Ende verkehren – bestehen aus zwei miteinander verbundenen und rundum großzügig verglasten Wagen; jeder ist gut elf Meter lang, 2,80 Meter breit und wiegt 15 Tonnen. Besonders breit wurden die Türen gestaltet, um „schnelle Fahrgastwechselzeiten“ zu ermöglichen, so Neumann.

Von einem „wichtigen Schritt Richtung Zukunft“ sprach Schulte. „Mit modernster Technik und einer smarten Bauweise setzen wir unsere Vision eines zukunftsorientierten Flughafen-Terminals um.“

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Vier Milliarden Euro Gesamtkosten für Terminal 3

Fraport ist eine kurze Fahrt zwischen den Terminals besonders wichtig, um die Umsteigezeiten für Fluggäste niedrig zu halten. Acht Minuten sollen die Züge für die 5,6 Kilometer lange Strecke benötigen, dabei eine Spitzengeschwindigkeit von 80 Stundenkilometer erreichen. An 365 Tagen im Jahr sollen die Züge nach der Inbetriebnahme des Terminals 3 fahren, in Spitzenzeiten alle zwei Minuten, und so bis zu 4000 Passagiere pro Stunde und Richtung befördern.

Entlang der Autobahnen A3 und A5 rund ums Frankfurter Kreuz kann seit dem Baubeginn 2019 der Fortschritt der Trassenarbeiten verfolgt werden. Auf 3,5 Kilometer Länge verläuft der zweispurige Betonfahrweg der Bahn bis zu 14 Meter über dem Boden, gestützt von 310 Trägern. Die bis zu 187 Tonnen schweren Stahlbeton- und Stahlbetonverbundträger stünden inzwischen bis auf wenige Ausnahmen, erklärt Stefan Bögl, Chef der ausführenden Baufirma Max Bögl. Ende nächsten Jahres sollen alle Bauleistungen rund um die Bahn abgeschlossen sein.

Insgesamt 480 Millionen Euro hat Fraport allein für das neue Bahnsystem mit Fahrzeugen und siebenstöckigem Werkstattgebäude veranschlagt. Die Gesamtkosten für das Terminal 3 wurden auf vier Milliarden Euro beziffert. Fraport spricht vom größten privat finanzierten Bauprojekt in Europa.