IM RAT NOTIERT
Beschlossen vom Gemeinderat wurde der Bebauungsplan „Am Spess 3. Bauabschnitt, 1. Änderung“.
Dabei handelte es sich um Grünstreifen, die ursprünglich als Übergang zwischen der offenen Landschaft und dem Neubaugebiet gedacht waren. Da durch das weitere Baugebiet „Spess 4“ die Grünstreifen ihre Bedeutung verloren haben, können künftig Nebenanlagen zur Gartengestaltung (Pergolen, Lauben, Geräteschuppen) bis zu einer festgelegten Größe innerhalb des Grünstreifens errichtet werden beziehungsweise bestehen bleiben.
UNDENHEIM - Die Nachfrage nach Bauplätzen ist in der Selztalgemeinde nach wie vor sehr groß. Schon im vergangenen September wurde im Zusammenhang mit dem Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde ein weiteres 1,9 Hektar großes neues Baugebiet ausgewiesen. Damit ein harmonisches Wachstum gewährleistet wird und auch die Infrastruktur mitwachsen kann, beschloss der Gemeinderat, dieses Baugebiet in zwei Abschnitten zu realisieren, den ersten Teil jetzt, Teil zwei in etwa fünf Jahren. Den nächsten Schritt in diesem Fahrplan vollzog das Ortsparlament in seiner jüngsten Sitzung. Einstimmig beschlossen wurde die Aufstellung des Bebauungsplanes „Am Spess 4. Bauabschnitt“.
Unterschiedliche Meinungen zum Planungsbüro
Hinsichtlich des Planungsbüros gab es aber unterschiedliche Auffassungen. Die Fraktionen von SPD, WLU und CDU hätten gerne Alternativen zum vorgesehenen Büro Hendel gesehen. Es wäre nämlich gut, wenn man einmal auch andere Vorstellungen und Entwürfe von anderen Planungsbüros auf den Tisch bekäme, meinte Oliver Kornmann (WLU). Sein Fraktionskollege Frank Kowalzik bemängelte am vorliegenden Entwurf eine sehr enge Bemessung der geplanten Grundstücke. Dem stimmte auch Christa Möller (SPD) zu, denn mit einer Alternative bekäme man vielleicht mehr Innovation in die Planungen. „Bisher ist mir keine Kritik am Büro Hendel zu Ohren gekommen“, ließ dagegen Helmut Best (BfU) wissen. Jetzt vollziehe man den nächsten logischen Schritt, Anfragen für Bauland seien schon eingegangen, man sollte keine weitere Zeit verlieren. Und Beigeordneter Werner Held meinte, dass es jetzt um die reine Größe des Baugebietes gehe, die Grenzen seien abgesteckt, Variationsmöglichkeiten gebe es nicht. Über Details könne man immer noch mit dem Büro Hendel im weiteren Fortgang sprechen. Ortsbürgermeister Wilhelm Horn (BfU) wollte auch keine Zeitverzögerung hinnehmen, denn das Baugebiet sei auch eng verknüpft mit der Finanzierung des Sportzentrums. Die Gemeinde erwartet nämlich fünf bis sechs Bauplätze, deren Einnahmen nach einem Verkauf für die Realisierung der Sportstätten vorgesehen sind. Oliver Kornmann äußerte grundsätzliche Bedenken. Denn im Dezember habe man sich darauf verständigt, eine zukunftsweisende Dorfentwicklung auf den Weg zu bringen, geschehen sei seitdem jedoch nichts. Aber mit den Beschlüssen im Rat schaffe man immer mehr Fakten, sodass man der Idee Dorfentwicklung mehr und mehr hinterherhinke. Trotz der geäußerten Bedenken wurde das Büro Hendel mit den Planungen beauftragt – mit der knappen Mehrheit von zehn zu neun Stimmen.
Die Dorfentwicklungsplanung, bereits im Dezember von SPD, WLU und CDU per Antrag verabschiedet, brachten die Sozialdemokraten mit einem Ergänzungsantrag nochmals in die Diskussion ein. Rowina Weismantel-Nagel regte die Bildung einer Arbeitsgruppe zum Thema an. Außerdem sollten die Ergebnisse einer Vereinsbefragung durch die SPD bezüglich des Hauses der Vereine (die AZ berichtete) in die weiteren Überlegungen mit einfließen. Einig war man sich, dass dabei nicht nur Ratsmitglieder mitwirken sollen, sondern auch die Bürger mit einbezogen werden. Auf einstimmigen Beschluss wird das Thema jetzt im Ausschuss behandelt.