Lokalpolitiker der Partnergemeinde Dolcè radeln 741 Kilometer nach Undenheim
Von Wolfgang Kröhler
Es ist geschafft: Bürgermeister Massimiliano Adamoli (links) und Alessandro Castioni kommen in Undenheim an. Foto: Kröhler
( Foto: Kröhler )
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UNDENHEIM - Als kurz vor 18 Uhr am Donnerstagabend das Begleitfahrzeug mit Carmine D’Onofrio am Steuer auf den Parkplatz vor dem Rathaus ankam, da wusste man, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis der Bürgermeister und ein Ratsmitglied aus Dolcè eintreffen werden. Die beiden waren am Montag in der italienischen Partnergemeinde Dolcè mit dem Fahrrad in Richtung Undenheim gestartet. Und als leichter Regen einsetzte und einige Donnerschläge zu hören waren, da sah man die beiden auf ihren Rennrädern, wie sie von der Staatsrat-Schwamb-Straße auf den freien Platz einbogen.
Dort hatte sich ein kleines Empfangskomitee eingefunden, das den italienischen Freunden zujubelte und anerkennenden Beifall klatschte. Es folgten herzliche Umarmungen, und mit einem Begrüßungssekt wurde auf die tolle Leistung angestoßen. Immerhin hatten Bürgermeister Massimiliano Adamoli und sein Ratsmitglied Alessandro Castioni gerade 741 Kilometer auf ihrer Tour der Freundschaft zurückgelegt.
Die Strapazen der letzten Tage waren den beiden Italienern nicht anzusehen, sie wirkten erstaunlich relaxt. Die Nachricht von ihrer glücklichen Ankunft in Undenheim wurde sofort per Handy in die Heimat geschickt. Bis auf zwei kleine Reifenpannen verlief der (Drahtesel-)Ritt über die Alpen ohne große Probleme. Bürgermeister Adamoli gab aber zu, dass er und sein Mitstreiter Castioni abends erschöpft und müde ins Bett gefallen seien. Kein Wunder, denn täglich wurden bis zu 180 Kilometer zurückgelegt – ein Tagesprogramm, das schon an den Radsportklassiker Giro d’Italia erinnert. Das Streckenprofil hatte es in sich, mussten doch auch mehrere tausend Höhenkilometer überwunden werden. Von Dolcè aus ging es über den Brenner, Füssen, Stuttgart bis nach Undenheim. Schwierigkeiten gab es lediglich in der Gegend bei Ulm mit schlecht asphaltierten Straßen und Regenfall, erzählen Adamoli und Castioni nach ihrer Ankunft in der Selztalgemeinde.
Der Leistung der beiden Männer aus Dolcè zollte auch Ortsbürgermeister Wilhelm Horn seinen Respekt: „Eine ausgezeichnete Idee, das hat vor den Beiden noch keiner gemacht.“ Das sei ein besonderes und außergewöhnliches Geschenk der Freunde aus Italien zu dem 1250-jährigen Dorfjubiläum, meinte Horn. Es zeige aber auch, wie gut die Partnerschaft mittlerweile zusammengewachsen sei. Sie wurde vor 20 Jahren von den beiden Bürgermeistern Reinhold Sittel und Filiberto Semenzin offiziell besiegelt.