SIE WAREN DABEI
Musikgruppen: Jakobiner, Spielmannszug Mommenheim, die Wingertsgeischder aus Bechtheim und Bigband Selzen-Köngernheim.
Sonstige: Reservistenkameradschaft Undenheim, Vogelzucht- und -schutzverein, Motorradfreunde Freeborn, Roland und Gisela Best aus Selzen, Historische Landtechnik Rheinhessen, die Grundschule Undenheim, die Kita Arche Noah, Traktorfreunde Rhein-Selz, die Gesangvereine GV 1862 und MGV 1894, die Undenheimer Parteien und Gruppierungen von BfU, CDU, Lebenswertes Undenheim und SPD.
UNDENHEIM - Der Festzug zum 1250. Dorfjubiläum hatte historische Ausmaße: Knapp zwei Stunden schlängelten sich über 30 Zugnummern durch die Ortsstraßen, fast 700 Teilnehmer marschierten mit und wurden von den vielen Zuschauern am Straßenrand umjubelt. Vereine, Handel und Gewerbe hatten sich mit Fußgruppen und Motivwagen sehr viel Mühe gegeben, fast jede Zugnummer war ein Hingucker, am Freien Platz drückte sich die Begeisterung in La-Ola-Wellen aus. Ortsbürgermeister Wilhelm Horn marschierte im feinen Zwirn, mit Zylinder und Schärpe vorneweg.
Und wertvoll im wahrsten Sinne des Wortes war die bunte Straßenshow ohnehin, dafür sorgte die Firma Cochem Kautschuk GmbH, ein weltweit tätiges Chemieunternehmen, das vor sechs Jahren in Undenheim ansässig wurde. Aus einem Hobby heraus ist mittlerweile eine große Oldtimer-Sammlung von tollen Autos geworden. Zwei dieser Nobelkarossen fuhren mit: ein goldfarbenes Mercedes 250 SE Carbriolet von 1966 und ein Cadillac 355A Convertible Coupé aus dem Jahre 1931. Gesamtwert der Wagen: knapp 400 000 Euro!
Symbolkraft strahlen auch die Kirchengemeinden aus
Seit jeher wird die Selztalgemeinde stark von der Landwirtschaft geprägt, dementsprechend fiel auch die herrliche Präsentation der Landfrauen und des Bauernvereins aus. Der Landfrauenverein hatte seinen Motivwagen als geschmückte Erntekrone herausgeputzt, die Frauen begleiteten ihn mit Sonnenhüten und bunten T-Shirts. Unter den Zuschauern verteilten sie Honigportionen, die Biene findet sich im Logo des Deutschen Landfrauenverbandes wieder. Sie steht für ein vorbildliches Frauennetzwerk, ist Symbol für Gemeinsinn und soziales Engagement. Spendierfreudig war auch der Bauernverein, der den Festwein, aufbereitet von den Jungwinzern Christin Stumpf und Johannes Jung, ausschenkte. Herrlich auch der Motivwagen „Pflug im Ackerfeld“, ein symbolischer Hinweis auf die ausgezeichneten Böden in der Gemarkung. „Kein schöner Wappen auf der Welt, als der Pflug im Ackerfeld“, war da zu lesen. Und dann war auch noch Kleinvieh auf dem Bauernhof zu sehen – Hühner, Kaninchen, Enten, Gänse und Ferkel.
Symbolkraft strahlten auch die Kirchengemeinden aus. Sie fuhren mit einem gemeinsamen Wagen mit einer Kirche im Zug mit. Und ein vielsagender Spruch aus dem Johannes-Kapitel war als Schriftzug zu lesen: „Jesus sagt…denn sie sollen eins sein“. Ein besonders eindrucksvoller Beweis für Ökumene. Gemeinsam wurde auch schon auf den Festgottesdienst im Sonnenblumenfeld am 2. Juli ab 10.30 Uhr hingewiesen. Musikalisch begleitet wurden die Gemeinden vom evangelischen Posaunenchor. Wie sehr der Partnerschaftsgedanke in der Bevölkerung verwurzelt ist, demonstrierten die Delegationen aus Blaisy-Bas und Dolcè. Europa kann nur zusammenwachsen durch die kommunalen Freundschaften. Feste Verbindungen hat Undenheim mit dem französischen Balisy-Bas seit 50, mit dem italienischen Dolcè seit 20 Jahren.
Die beiden großen Sportvereine, der VfR und der TV, waren besonders stark mit ihren Jugendabteilungen vertreten. Sie demonstrierten, dass gerade in Undenheim ein großes Sportangebot besteht. Auch der Tennisclub nutzte den Umzug zur Werbung in eigener Sache. Die Radsportler vom RSV 1921 zeigten Kunststücke auf ihren Rädern. Eine große Gruppe bildete der Karneval Club mit seinen verschiedenen Tanzformationen und einem Motivwagen mit einer Burg.
Wie wichtig Handwerk und Handel in den kleineren Dörfern ist, bewies der Gewerbeverein Rhein-Selz mit seinem Beitrag. Besonders originell dabei eine rollende historische Schreinerei-Werkstadt. Ein besonderes Dankeschön galt der Freiwilligen Feuerwehr, die den Umzug mit Zugmarschall Marc Curschmann bestens organisiert hatte.