IM RAT NOTIERT
Per Mundpropaganda geht die Information längst durch die Gemeinden, und auch von der Fastnachtsbühne herab wurde es schon verkündet. Nun bestätigte Bürgermeister Klaus Penzer im Selzer Gemeinderat auf Nachfrage, dass es ein gemeinsames Feuerwehrgerätehaus für Hahnheim und Selzen geben soll, mit Standort in Hahnheim. Näheres folge „in Kürze“. Nach Information dieser Zeitung scheitert das ursprüngliche Planspiel Am Alten Bahnhof aus Platzgründen, stattdessen wird eine Freifläche nahe der Bäckerei Förster favorisiert.
Der 2004 für die Liste Selzen erstmals in den Rat gewählte Gerhard Wilms hat sein Mandat zurückgegeben, Sascha Schütz rückt nach.
Ohne Gegenstimme wurde beschlossen, eine Projektgruppe zur Errichtung eines Generationen-Aktiv-Parks zu bilden.
SELZEN - Für die erste Jahreshälfte hatte die Selzer Gemeindespitze im „Ortslage“-Gespräch mit dieser Zeitung angekündigt, ein Neubaugebiet samt der dafür notwendigen Änderung des Flächennutzungsplans zu beantragen. Nun ergingen die entsprechenden Beschlüsse im Gemeinderat einstimmig. „Priorisiert“ wird das Gebiet „Hinter der Hecke“ im Nordosten der Gemeinde, wo hinter der Kirschgartenstraße die bestehende Wohnbebauung abgerundet werden soll. Dieses Areal wurde im Rahmen einer sogenannten Siedlungsflächeneignungsbewertung, die die VG in Auftrag gegeben hatte, untersucht und für „grundsätzlich gut geeignet für die Entwicklung eines Baugebiets“ befunden. Alternativ nimmt die Gemeinde in ihrem Grundsatzbeschluss, mit geringerer Flächengröße, eine Abrundung am nordwestlichen Ende der Bebauung hinter der Bahnhofstraße ins Visier.
„Das heißt nicht, dass morgen die Bagger rollen“
„Es geht darum, herauszufinden, ob es möglich ist“, erklärte Ortsbürgermeisterin Monja Seidel (FWG), „das heißt nicht, dass morgen die Bagger rollen.“ Doch es ist zumindest eine Aussicht auf neue Wohnbaufläche da. Ein – seinerzeit ebenfalls unter dem Arbeitstitel „Hinter der Hecke“ geführtes – Projekt nordöstlich angrenzend war gescheitert, weil der Containerdienst in direkter Nähe zu viel Lärm und Staub produziert. Das Gebiet wird auch in der neu erstellten Bewertung als „ungeeignet“ eingeordnet. „Unser Wunsch ist, dass das relativ schnell umgesetzt wird“, hielt Liste-Selzen-Sprecher Ingo Kunz fest, „die Gemeinde sollte ganz konkret in die Planung gehen, um Bauland zu schaffen.“ SPD-Fraktionschef Heribert Eller betonte, ein Neubaugebiet bringe „neue Bürger und neue Impulse“. „Gerade für die Einheimischen, die darauf warten, sollten wir zügig Platz schaffen“, forderte Stephan Trapp (FWG).
Aktuell stellt die neu formierte Verbandsgemeinde Rhein-Selz einen einheitlichen Flächennutzungsplan auf, der bis Mitte 2019 fertig sein und dann bis 2030 gelten soll. Daher ist nun ein günstiger Zeitpunkt für die Ortsgemeinden, Wünsche anzumelden. Selzen strebt laut Ratsbeschluss die Realisierung eines Wohngebiets von circa 2,1 Hektar und im Gegenzug die Herausnahme von 0,8 Hektar Wohnbaufläche, die im Nordosten an der L 425 Richtung Mommenheim geplant waren, an. 2,1 Hektar entsprechen dem Bauflächenbedarf der Gemeinde bis 2025, wie er gemäß den Vorgaben der Regionalplanung berechnet worden war.
Ohne Gegenstimme verständigte sich der Gemeinderat darauf, die Parzelle am nordöstlichen Ortsrand Richtung Mommenheim als Standort für die interkommunale Sporthalle zu favorisieren, die die Ortsgemeinden Hahnheim, Mommenheim und Selzen errichten wollen. Der Standort war von der VG empfohlen worden, der Mommenheimer Gemeinderat hat bereits zugestimmt. Eller regte an, schriftliche Zusagen von den Grundstückseignern einzuholen, bevor in die genaueren Planungen eingestiegen wird. Es gebe, berichtete Seidel, bis auf einen Eigentümer bereits mündliche Zusagen. Für den Standort sprechen laut VG-Vorlage die zentrale Lage sowie die günstige Anbindung über die Landesstraße.