Niersteiner Stadtbürgermeister fordert verstärkte Kontrollen des Autoverkehrs auf Feldwegen
Von Felix Plum
Reporter Rheinhessen
Gerade zur Feierabendzeit wird der parallel zur B 9 verlaufende Feldweg zwischen Nierstein und Nackenheim rege genutzt. Stadtbürgermeister Thomas Günther will dies unterbinden. Archivfoto: hbz/Sell
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NIERSTEIN - Niemand steht gerne im Stau. Vor allem nach Feierabend will jeder so schnell wie möglich nach Hause – und mancher Autofahrer bedient sich dabei unerlaubter Mittel. An der B 9 von Nackenheim nach Nierstein nimmt dieses Verhalten laut Stadtbürgermeister Thomas Günther nun überhand: „Es geht nicht, dass auf einem landwirtschaftlichen Weg Abkürzungen gemacht werden.“
Besonders zwischen 16 und 19 Uhr nutzen viele Fahrer den Feldweg als Abkürzung, der schließlich im engen Niersteiner Kiliansweg mündet. „Einige fahren dabei viel zu schnell – das ist eine Gefahr für Radfahrer und Fußgänger“, beschreibt Günther das Problem. Das sei mehr als ärgerlich, schließlich sind die Feldwege nur für Landwirte und Winzer da. Wer sie sonst nutzen möchte, braucht eine Sondergenehmigung der Stadt.
An der Polizei bemängelt Günther, dass sie nicht genug kontrolliert, was er auch Hauptkommissar Frank Zimmermann von der Polizeiinspektion Oppenheim schon gesagt habe. Einige Kennzeichen hat Günther bereits selbst aufgeschrieben, die Stadt will die Abkürzungen zur Anzeige bringen. Auch Weinbergshüter Friedel Schuch hat er aufgetragen, Kennzeichen zu notieren. Von Zimmermann erwartet Günther nun, dass die Polizei vor Ort stärker tätig wird, schließlich darf nur sie Fahrzeuge anhalten und Ausweise kontrollieren.
Laut Zimmermann macht die Polizei durchaus immer mal wieder Kontrollen. Er verweist aber auf die dünne Personaldecke und das große Aufgabenspektrum seiner Inspektion: „Es gibt auch andere Dinge als einen Wirtschaftsweg.“ Zudem gebe es berechtigte Fahrten, etwa wenn Landwirte mit dem PKW zu ihren Feldern fahren. Dadurch kann von außen ein falscher Eindruck entstehen. Besonders am Kiliansweg gebe es viel landwirtschaftlichen Verkehr.
Stadtbürgermeister Günther möchte sich damit nicht abspeisen lassen. Die Feldwege seien für die unbefugte Nutzung als Abkürzung oder zur Ausflugsfahrt nicht ausgebaut, auch Landwirte beschwerten sich bei ihm. Sollte die Polizei das Thema nicht ernster nehmen, droht er, sich in der Sache an das Innenministerium zu wenden: „Es kann nicht sein, dass in den Abendstunden aus dem Feldweg eine Neben-B 9 wird.“