Der Niersteiner Landwirt Klaus Strub reist mit seiner Frau nach Ägypten, um Einheimischen Seminare über Heilpflanzen zu geben.
Biolandwirt Klaus Strub aus Nierstein arbeitet für das Heilpflanzenprojekt des Evangeliumsvereins Mittlerer Osten (EMO), genau wie Dr. Eva Bauer.
(Fotos: hbz/Harry Braun (Archivfoto), piyathep - Fotolia.de)
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NIERSTEIN - Nierstein. Vor wenigen Tagen ist der Biolandwirt Klaus Strub wieder in den Flieger gestiegen. Sein Ziel: Ägypten. Zwei Monate lang wird der Niersteiner gemeinsam mit seiner Frau Heidi Bewohnern von Dörfern rund um Assuan für die Evangeliumsgemeinschaft Mittlerer Osten (EMO) Seminare über Heilpflanzen geben. In den vergangenen Jahrzehnten hat er viel Wissen über Arzneipflanzen gesammelt, das er ehrenamtlich weitergibt.
Herr Strub, was genau haben Sie in Ägypten vor?
Ich arbeite mit der EMO Wiesbaden zusammen, bei der ich 25 Jahre lang Vorsitzender war und die Mitarbeiter in Ägypten und Sudan regelmäßig besucht habe. Ich war schon 18 Mal in Eritrea, etwa 20 Mal im Sudan und etwa 40 Mal in Ägypten, alles ehrenamtlich. In den letzten Jahren habe ich mich auf Heilpflanzen spezialisiert, die in den Tropen wachsen. In den umliegenden Dörfern von Assuan bereiten unsere einheimischen Mitarbeiter meine Seminare vor, und ich werde eingeladen. Es sind einfache Leute und fast alle Muslime.
Welche Erfahrungen haben Sie bereits in Ägypten gesammelt?
Ägypten ist ein Land, das von einer bäuerlichen Kultur geprägt und daher grundsätzlich friedlich und freundlich ist. Ägypter lachen gerne und sind für jeden Spaß zu haben. Obwohl die Menschen wissen, dass wir Christen sind, sind wir jeder Zeit willkommen, und sie freuen sich auf uns.
Was erwartet Sie dort?
Wir wohnen und arbeiten auf dem Gelände eines christlichen, deutschen Krankenhauses in Assuan. Es wurde von einer deutschen Mission (EMO) gegründet und arbeitet bis heute, jetzt unter ägyptischer Leitung. Wir wohnen im Gästehaus direkt am Nil. Das Essen ist einfach und schmackhaft. Die Ägypter sind gute Köche. Wir werden mittags von der Krankenhausküche versorgt. Das Wetter ist sonnig, jeden Tag. Man braucht abends nicht zu fragen, wie morgen das Wetter wird. Die Sonne scheint. Jetzt im Winter kann es nachts bis auf 6 Grad zurückgehen, und da die Häuser keine Heizung haben, wird es kalt. Aber tagsüber, wenn die Sonne scheint, sind es 25 Grad.
Wie verständigen Sie und Ihre Frau sich vor Ort?
Die Landessprache ist Arabisch, eine Weltsprache, und nur die sehr Gebildeten können einigermaßen Englisch. Ich selbst kann ein wenig Arabisch, einigermaßen lesen und schreiben und 200 bis 300 Wörter Arabisch, sodass ich mich durchs Land schlagen und auch einkaufen kann. Ich bin jetzt 77 Jahre alt, und da lernt man nicht mehr so gut Sprachen. Ich unterrichte in Englisch und habe einen Übersetzer dabei, der ins ägyptische Arabisch übersetzt.
Welche Kenntnisse über Heilpflanzen wollen Sie den Menschen vermitteln, und warum sind diese für die Menschen wichtig?
Ich habe etwa zehn der wichtigsten Heilpflanzen im Programm wie Moringa oleifera (Anmerkung: der Meerrettichbaum), Artemisia annua (der Einjährige Beifuß), Euphorbia hirta, ein pantropisches Unkraut, und andere mehr. Ich zeige den Leuten, wie sie Salbe herstellen können, und den schwarzen Stein gegen Schlangenbisse und Skorpionstiche.
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Am meisten freue ich mich auf die Begegnung mit Menschen im Land, alten Freunden und auch neuen Bekannten und dass ich im Alter noch etwas tun kann, um den Menschen zu dienen.