Günther: Kuwaitischer Investor hält Baustopp nicht ein
Der Niersteiner Stadtbürgermeister meldet möglicherweise unerlaubte Bauarbeiten im Rhein-Selz-Park. Die Kreisverwaltung will die Bauaufsicht schicken.
Dort, wo eigentlich nicht gebaut werden darf, soll es nun doch wieder Aktivitäten geben.
(Archivfoto: Kisten Strasser)
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NIERSTEIN - (red). Der Niersteiner Stadtbürgermeister Thomas Günther hat die Kreisverwaltung und Landrätin Dorothea Schäfer darüber informiert, dass seiner Meinung nach der Baustopp im Rhein-Selz-Park nicht eingehalten wird – und zwar „von den Handwerkern und Investoren für das Kuwait-Ressort“. Seit rund vier Wochen seien wieder Bautätigkeiten wie Fenstereinbau und ähnliches am Laufen, meldet Günther.
„Wir, die Stadt Nierstein, halten uns strikt an den Baustopp, wohl wissend, dass uns hierbei Fördergelder von rund einer Million Euro verloren gehen, da die Turn- und Mehrzweckhalle bis Ende 2020 nicht fertiggestellt werden kann“, erklärt Günther. Wie mehrfach berichtet, hat der Kreis verfügt, dass alle Bauarbeiten auf dem Gelände der Ex-Kaserne ruhen müssen, da kein rechtskräftiger Bebauungsplan existiert. Für die Stadt Nierstein bedeutet das: Auch die Sanierung der Mehrzweckhalle ist gestoppt. Günther: „Misst der Kreis hier mit zweierlei Maß?“
Ein Vorwurf, den die Kreisverwaltung so nicht stehen lässt. „Im Rhein-Selz-Park gelten für alle Beteiligten die gleichen Regeln“, betont Pressesprecher Bardo Faust. Für genehmigungspflichtige Arbeiten bestehe ein Baustopp, einige Arbeiten, die keiner Genehmigung bedürfen, könnten jedoch vorgenommen werden. So laute die Vereinbarung mit den kuwaitischen Investoren, dass an den Gebäuden weiterhin die Arbeiten erledigt werden dürfen, die nicht genehmigungspflichtig sind – wie etwa Abbruch- oder Aufräumarbeiten. Den aktuellen Hinweis des Stadtbürgermeisters habe die Bauverwaltung zum Anlass genommen, kurzfristig bauaufsichtliche Schritte zu veranlassen, zudem führten die Baukontrolleure stichprobenartige Kontrollen durch.