Die Carl-Zuckmayer-Realschule in Nierstein erhält vom Land ein Qualitätslabel für ihre naturwissenschaftlichen Unterrichtsschwerpunkte
Von Ulrich Gerecke
Reporter Politikredaktion
Vertreter der Schule freuen sich mit der Ministerin.
(Foto: Realschule plus)
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NIERSTEIN - Auf der Tafel im Foyer, wo alle Auszeichnungen und Gütesiegel der Carl-Zuckmayer-Realschule plus zu bestaunen sind, ist seit ein paar Wochen schon wieder ein Plätzchen weniger frei. MINT heißt das neueste Qualitätslabel, mit dem sich die Schule schmücken darf.
Neun Schulen im Land ausgezeichnet
MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Nur Bildungseinrichtungen, die auf diesen Fachgebieten besondere Schwerpunkte setzen und ein umfängliches Qualitätsmanagement durchlaufen haben, wird diese Ehre vom Bildungsministerium zuteil. In diesem Jahr wurden neun Schulen aus ganz Rheinland-Pfalz zum ersten Mal mit dem Zertifikat „MINT-freundliche Schule“ geehrt. Die Niersteiner Realschule ist der einzige Neuling aus Rheinhessen.
Unter den 19 Schulen, deren MINT-Siegel nach drei Jahren bestätigt wurde, finden sich aus der Stadt Mainz und dem Kreis Mainz-Bingen auch nur drei: die Astrid-Lindgren-Grundschule in Waldalgesheim, das Maria-Ward-Gymnasium in Mainz und das Gymnasium Nieder-Olm. Man kann also mit Fug und Recht von einem exklusiven Zirkel sprechen.
„Wir haben jetzt vor allem die Gewissheit, dass wir gut sind“, sagt Matthias Ritter. Vor gut einem Jahr war der Schulleiter mit der Maxime angetreten, das Selbstwertgefühl nach innen und das Image nach außen voranzubringen. Das MINT-Siegel passt da natürlich bestens ins Konzept einer starken und leistungsstarken Schule. Die Vorzüge in diesem Fachbereich sind damit von einer unabhängigen Stelle nach bundesweit einheitlichen Standards bestätigt.
„Wir haben durch die regionale Konkurrenz besondere Herausforderungen, und wir sind viel stärker in der Nachweispflicht für unsere Qualität“, weiß Ritter. MINT liefert diesen Nachweis. Durch das Label wird bescheinigt, dass die Carl-Zuckmayer-Realschule plus „ein breites Angebot über dem Soll“ in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern anbietet.
In Nierstein geschieht das bereits ab der sechsten Klasse, man kann dort auch schon den Europäischen Computerführerschein ECDL erwerben.
Kein reines Vorzeigeprojekt
Allerdings ist MINT kein reines Show- und Vorzeigeprojekt, betont Ritter. Schließlich hat die an die Realschule plus angegliederte Fachoberschule gerade ihr Profil um Wirtschaftsinformatik erweitert (die AZ berichtete). „Unsere Fachoberschule ist MINT pur, und für die wollen wir den Nachwuchs im eigenen Haus generieren“, erklärt Ritter. „Die Vorbereitung darauf beginnt schon in der Sekundarstufe I (5. bis 10. Klasse; Red.), deshalb nehmen wir MINT natürlich gerade in der 9. und 10. Klasse sehr ernst.“
Bei MINT soll es allerdings nicht bleiben. Gerne hätte Ritter in naher Zukunft noch eine vergleichbare „offizielle“ Bestätigung, dass an der Realschule plus in Nierstein soziale Kompetenzen genauso gut vermittelt werden. Man habe mit den Eltern der Fünftklässler gerade eine interne Evaluation durchgeführt, das Feedback sei sehr vielversprechend gewesen. Eine Art Zertifikat fürs Wohlfühlklima – das wär’s. Auf der Tafel im Foyer wäre für so etwas bestimmt noch ein Plätzchen frei.