Für manche Niersteiner war es eine Premiere, andere wiederrum reisten zum wiederholten Male ins Burgund. In Gevrey-Chambertin wurden die Rheinhessen herzlich empfangen.
NIERSTEIN - (red). Einen herzlichen Empfang erlebten die Mitglieder des Geschichtsvereins im Rathaus der burgundischen Partnergemeinde Gevrey-Chambertin durch Bürgermeister Bernard Moyne und die Erste Beigeordnete Marie-Jo Vachet.
Viele Teilnehmer kamen im Rahmen der Sommerkulturreise zum ersten Mal in die Partnergemeinde und waren begeistert von dem schmucken Ortskern wie auch von den alten Weinlagen, den Climat de Bourgogne, die zum Weltkulturerbe gehören. Für den Vorsitzenden des Geschichtsvereins, Hans-Peter Hexemer, war es ein Wiedersehen. Er erinnerte an die Anfänge der Partnerschaft, die er als Kind 1963 erlebt hatte und an viele Begegnungen seitdem. Gerade für die Niersteiner Geschichtsfreunde sei es wichtig, dass diese Partnerschaft als Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft und zu einem friedlichen Europa gelebt werde. Dies sei eine Lehre aus der Geschichte, aber keine Selbstverständlichkeit für die Zukunft. „Die Geschichte ist offen; wir können ihre Richtung beeinflussen und deshalb müssen junge Leute die Partnerschaft weitertragen“, waren sich Hexemer und Moyne einig.
Herzlich begrüßte auch der Präsident der Verwaltungsgemeinschaft der Dörfer um Gevrey-Chambertin, Christophe Lucand, die Niersteiner.
Von der Regionalhauptstadt Dijon aus, von deren reicher Geschichte die Teilnehmer bei einem Rundgang viel Neues erfuhren, standen bei der Sommerkulturreise zwei Ausflüge zu einigen Hauptattraktionen des Burgunds auf dem Programm. So wurde das Hotel de Dieu in Beaune besucht, ein Hospiz aus dem Mittelalter, das mit seiner Architektur und der vielfarbigen Dacheindeckung ebenso ein Weltkulturerbe ist wie die Zisterzienserabtei Fontenay mit ihrer beeindruckenden Anlage, die von Bernhard von Clairvaux gegründet wurde. Viel Interesse fand auch das Museum in Alesia, in dem die Geschichte der Kriege der Gallier und der Römer dargestellt wurde. Das Bergdörfchen Flavigny erlebten die Teilnehmer als sehr pittoresk; die Landfrauen boten ein fabelhaftes Boeuf Bourguignon in ihrer Scheune. In dem Dörfchen wurde auch der Film Chocolat mit Juliette Binoche gedreht. Eine Weinprobe in der Domäne Marchand-Grillot in Gevrey-Chambertin rundete das Programm ab, für das Vorstandsmitglied Peter Ebling verantwortlich war. Auf der Rückfahrt wurden dann noch Stopps in der Festungsstadt Langres und in Metz eingelegt.