Hahnheim und Selzen ziehen für einen Kita-Anbau gemeinsam an einem Strang
Von Torben Schröder
Die Kita soll erweitert werden, die Kosten werden grob auf 430 000 Euro geschätzt. Archivfoto:hbz/Bahr
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HAHNHEIM - Die von den Gemeinden Hahnheim und Selzen gemeinsam betriebene Kindertagesstätte Wingertswichtel hat, gemessen an der Nachfrage, zu wenige Plätze. Doch schon bald könnte Abhilfe geschaffen werden. Einstimmig hat der Hahnheimer Gemeinderat beschlossen, die Kita um einen zweigruppigen Anbau zu erweitern. Ein Gruppenraum soll 15 weiteren Kindern Platz bieten, womit wenigstens der aktuelle Nachfrageüberschuss abgedeckt wäre. Der andere Raum ist für die aktuell noch in Selzen angesiedelte Krippe gedacht – auch, um dort immer wieder auftretende personelle Engpässe zu beheben.
Bei Standortsuche Konsens gefunden
Im Vorentwurf ist der Anbau noch auf der jüngst erst kräftig aufgehübschten Spielfläche vorgesehen. Der Rat sprach sich jedoch einhellig dafür aus, ihn stattdessen Richtung Sportplatz zu verlegen. Ortsbürgermeister Werner Kalbfuß (SPD) kündigte an, bezüglich der benötigten Fläche Verhandlungen über Erbbaurecht mit der Verbandsgemeinde zu führen. Die Kosten der Baumaßnahme werden grob auf 430 000 Euro geschätzt, abzüglich der zu erwartenden Zuschüsse verblieben bei den beiden Gemeinden je 120 000 Euro. „Positiv ist, dass wir die Selzer nun mit im Boot haben“, erklärte Herbert Koch (CDU). Bei der Suche nach einem externen Standort für die Erweiterung hatte es in beiden Gemeinden unterschiedliche Vorstellungen gegeben, nun wurde ein Konsens gefunden.
Der Rat in Selzen hatte Mitte Mai der Kita-Erweiterung auf dem bestehenden Gelände in Hahnheim bereits im Grundsatz zugestimmt. Der Anbau soll so gestaltet werden, dass er gegebenenfalls noch aufgestockt werden kann. Kalbfuß hofft, dass der Anbau idealerweise bis Ende dieses Jahres umgesetzt sein wird. In den Ausschuss verwiesen wurde unterdessen die Beschlussfassung über die Errichtung eines Naturkindergartens auf der Hahnheimer Gemarkung. Koch hatte moniert, dass zu drei Tagesordnungspunkten die Beschlussvorlagen erst zur Sitzung selbst verteilt worden waren. Dadurch sei keine Zeit geblieben, die Inhalte zu überdenken und in den Fraktionen zu beraten. Im Falle der Abstimmung über die Natur-Kita waren zwar Beschlussvorschlag und Erläuterung rechtzeitig vorhanden, aber mit falschen Zahlen. Schlussendlich wurde der Kompromissvorschlag Sigrid Mangold-Wegners (SPD) angenommen, lediglich den Satz „Der Gemeinderat beschließt, die Öffnung des Naturkindergartens zum 1. September 2017 anzustreben“ zu verabschieden und die detaillierteren Diskussionen im Ausschuss zu führen, der bereits kommende Woche tagt.
IM RAT NOTIERT
Für 6900 Euro erhält die Kita Wingertswichtel eine Dunstabzugshaube mit Außenablüftung.
11 700 Euro kosten 14 Urnenkammern, die auf dem Friedhof errichtet werden sollen.
Beschlossen wurde die Sanierung von Rissen in Asphaltbelägen der Wirtschaftswege am Moosberg. Die Kosten tragen die Grundstückseigentümer.
Im Zuge „vorbeugender Instandhaltung“ will die Gemeinde Straßen und Verkehrsflächen sanieren, ehe größere Schäden entstehen. 41 500 Euro sind dafür vorgesehen.
In der korrigierten Vorlage ist die Rede von unter dem Strich 67 000 Euro Anschaffungskosten für den Erwerb eines Bauwagens, der als Kita-Heimstätte dienen soll, sowie Planung, Gelände und Personal. Kalbfuß und Stefan Merkle-Bach (SPD) hatten dafür geworben, auch über die Bereitstellung der Haushaltsmittel abzustimmen, um den ehrgeizigen Zeitplan einzuhalten. Gert Holland-Cunz (SPD) und Gerhard Laubenheimer (WGH) sprachen sich dagegen aus, aufgrund des Zeitdrucks die üblichen Verfahrenswege außer Acht zu lassen, und warben dafür, den bestehenden Beratungsbedarf im Ausschuss zu klären. Dies wurde bei zwei Gegenstimmen beschlossen. Die nächste Ratssitzung, in der die Natur-Kita wieder Thema sein soll, findet am 28. Juni statt.