Aus Simbabwe nach Hahnheim: Ausstellung von Skulpturen in Tischlerei t2 Möbel
Von Torben Schröder
„Zvirimudombo. Es steht etwas im Stein“ ist die Schau in Hahnheim betitelt, die bis D onnerstag läuft. Foto: hbz/Michael Bahr
( Foto: hbz/Michael Bahr)
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HAHNHEIM - Picasso! Barlach! Es sind nur die höchsten Töne, in denen das Ehepaar Hemker schwärmt. Reinhold Hemker, früherer Bundestagsabgeordneter und aktiver Triathlet, ist nicht nur gemeinsam mit seiner Ehefrau Kerstin passionierter Simbabwe-Reisender. Die beiden haben es sich auch zur Aufgabe gemacht, die Kunstfertigkeit der dortigen Bildhauer in Deutschland populärer zu machen. „Die simbabwischen Bildhauer sind in der Welt führend seit den 70er Jahren“, betont Reinhold Hemker, „diese Form der Steinkunst ist weltberühmt.“ Nun ist sie in Hahnheim zu sehen.
Bis diesen Donnerstag läuft die Ausstellung „Zvirimudombo. Es steht etwas im Stein“ in äußerst ungewohnter Umgebung – in der Tischlerei der t2 Möbel GmbH. Eine Konstellation, die das Ehepaar Hemker besonders gereizt hat. Bei der Verkaufsausstellung „Bazaar Berlin“ stellen die beiden Jahr für Jahr aus, und Andreas und Silke Friedrich reisen regelmäßig in die Bundeshauptstadt, um Waren einzukaufen. So traf man sich und entwickelte die Idee, die Kunstwerke einmal umgeben von purem Handwerk zu präsentieren.
„Es geht auch darum, ein bestimmtes Afrika-Bild aus den Köpfen zu bekommen“, sagt Reinhold Hemker. Seit über drei Jahrzehnten arbeitet die Deutsch-Simbabwische Gesellschaft, deren Präsident der SPD-Politiker ist, an diesem Ziel. Seit 1990 importiert das Ehepaar Skulpturen – eingekauft gemäß den Regeln des fairen Handels immer direkt bei den Künstlern, wie sie betonen –, gestaltet Ausstellungen und verwendet den Reinerlös für wohltätige Zwecke am Entstehungsort der Kunst. „Wir haben keine ständige Galerie, sondern machen thematische Ausstellungen und kommen dorthin, wo man die Kunst sehen möchte“, erläutert Reinhold Hemker. Er lässt die gewichtigen Kunstwerke in Containern nach Deutschland befördern.
AUSSTELLUNG
Die Ausstellung „Zvirimudombo – Es steckt etwas im Stein“ ist noch bis zum 8. März täglich von 15 bis 20 Uhr in der t2-Werkstatt Hahnheim, Am Alten Bahnhof 10, zu sehen.
Anschließend gibt es die Kunstwerke auf der Rheinland-Pfalz Ausstellung „Faire Welten“ auf dem Messegelände Mainz-Hechtsheim zu sehen, von 10. bis 12. März jeweils von 10 bis 18 Uhr, Halle 13.
Weiter geht es vom 13. bis zum 29. März, 10 bis 18.30 Uhr, im t2-Laden in der Pariser Straße 115, Nieder-Olm.
Die Schirmherrschaft der Ausstellung hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer übernommen. „Für ihren beispielhaften Einsatz möchte ich Herrn Dr. Hemker und allen engagierten Mitgliedern des Vereins von Herzen danken“, heißt es im Grußwort der Landeschefin. „Simbabwe bedeutet so viel wie großes Haus aus Stein“, erläutert Kerstin Hemker. Neben der handwerklichen Kunstfertigkeit fallen motivische Schwerpunkte ins Auge. „In den Skulpturen leben tiefe menschliche Gefühle“, führt das Ehepaar Hemker aus. Auf Schautafeln stellen die Aussteller die mühevolle Handarbeit dar, in der die Kunstwerke entstehen.
Unterstützt wird mit dem Erlös die Martin-Luther-Sekundarschule, die im Nordwesten Simbabwes liegt. Dort werden 400 Schüler unterrichtet, 900 weitere besuchen die zugehörige Grundschule. Außerdem gibt es eine kleine Klinik mit drei Krankenschwestern. Ziel ist, naturwissenschaftliche Unterrichtsräume zu bauen, um den auch für die Verhältnisse des Landes sehr armen Kindern bessere Chancen zu verschaffen, später Geld zu verdienen.