Bereits dritten Baum stark beschädigt – Ortsgemeinde Dolgesheim zeigt Vorfall an
Von Nadine Herd
Alles andere als ein Kavaliersdelikt: Diesen 30 Jahre alten Haselnussbaum in der Gaustraße in Dolgesheim haben Unbekannte so beschädigt, dass er nun gefällt werden muss. Der Schaden liegt bei rund 20 000 Euro. Fotos: Michael Schreiber
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DOLGESHEIM - „Das ist schon der dritte Baum, der innerhalb kurzer Zeit in Dolgesheim beschädigt wurde. Wenn wir nicht dagegen vorgehen, fällt hier ein Baum nach dem anderen“, machte Bernd Gaedigk (SPD) seiner Verärgerung Luft, dass nun ein Haselnussbaum in der Gaustraße so stark beschädigt worden ist, dass dieser nun gefällt werden muss. Sieben große Löcher wurden in den Stamm des über 30 Jahre alten Baums gebohrt, und Gaedigk will an denen sogar Unkrautvernichter gerochen haben. Zusätzlich wurden Äste abgesägt, eine Kerbe in den Stamm gehauen und die Rinde ringsum so beschädigt, dass der Baum kein Wasser mehr zur Krone transportieren kann. Das Ergebnis kann man sich vor Ort anschauen.
Vor sechs Wochen war noch alles in Ordnung
Die Blätter sind dürr und fallen ab, und am Stamm breitet sich spiralförmig ein großer Riss aus. „Vor sechs Wochen haben wir noch eine Begehung im Ort gemacht und uns auch diesen Baum angesehen“, erinnert sich Ortsbürgermeister Michael Schreiber (SPD). Damals, vor seinem Urlaub, sei noch alles in Ordnung gewesen. Doch habe man sich da schon lautstarke Beschwerden ob des „Drecks“, den der Baum mache, von Anwohnern anhören müssen.
Die Ortsgemeinde hat den Vorfall inzwischen bei der Polizei angezeigt und hofft darauf, dass sich Zeugen melden, um den Übeltäter überführen zu können (Telefonnummer Polizei: 01633-93 30). Denn das mutwillige Zerstören eines Baumes stellt kein Kavaliersdelikt dar. „Es handelt sich hier um Sachbeschädigung“, stellt Schreiber klar und beziffert den entstandenen Schaden mit rund 20 000 Euro, die vom Verursacher – so er denn überführt werden kann – zu tragen sind. An der Stelle des „gemeuchelten Baums“ wird übrigens nach dessen Entfernung spätestens im Herbst ein neuer gepflanzt. Dies schreibt die untere Landespflegebehörde vor. Und auch den Ratsmitgliedern ist es wichtig zu signalisieren, dass man sich mit einer solchen Tat nicht eines ungeliebten Baums einfach entledigen kann.
Alles andere als ein Kavaliersdelikt: Diesen 30 Jahre alten Haselnussbaum in der Gaustraße in Dolgesheim haben Unbekannte so beschädigt, dass er nun gefällt werden muss. Der Schaden liegt bei rund 20 000 Euro. Fotos: Michael Schreiber Foto:
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Außerdem plant die Gemeinde drei Baumscheiben, die aktuell baumlos sind, zu verschließen und an anderer Stelle Baumscheiben zu vergrößern, um den hier stehenden Bäumen ein gesundes Wachstum zu ermöglichen und künftig Schäden am Asphalt- oder Pflasterbelag zu vermeiden. „Die Baumscheiben waren von Anfang an zu klein bemessen“, informierte der Ortsbürgermeister den Rat. Hierfür kommen auf die Ortsgemeinde Kosten in Höhe von rund 7000 Euro zu. Außerdem muss man wohl auch für die Sanierung von durch Wurzeln beschädigte Gehwege in absehbarer Zeit noch einmal tief in den Gemeindesäckel greifen.
Kultschmiede hofft auf Förderung für Mischpult
IM RAT NOTIERT
Gleich drei Dolgesheimer wollen gerne Schöffen werden. Der Rat hat einstimmig entschieden, für die Schöffenwahl Christa Forstman sowie Antje und Rainer Andreas Busch ins Rennen zu schicken.
Der Ortsgemeinderat hat der Ernennung von Jürgen Reuter zum Datenschutzbeauftragten für die Ortsgemeinde Dolgesheim zugestimmt. Dieser wird in dieser Funktion allen Ortsgemeinden beratend zur Seite stehen.
Mit der nun erteilten Zustimmung des Rates kann die Dolgesheimer Kultschmiede auf einen Zuschuss aus der Ehrenamtsförderung des Landkreises hoffen. Da das alte Regie-Mischpult defekt ist, muss ein neues her und dies ist nicht ganz günstig. Der Verein hat sich ein digitales Modell zum Preis von rund 7500 Euro ausgesucht. Wird der Antrag genehmigt, können sich die Laienschauspieler über einen Zuschuss von 75 Prozent der Kosten freuen. Der Turnverein Dolgesheim möchte ebenfalls Fördermittel des Landkreises erhalten. Der Verein hat einen Antrag auf Sportstättenförderung gestellt, um das undichte Flachdach des Geräteraums zu sanieren und zu dämmen. Außerdem soll der Raum in diesem Zuge auch im Innenbereich renoviert werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 12 000 Euro. Der mögliche Zuschuss würde sich auf rund 9000 Euro belaufen.