Mozarts Sinfonie und „Requiem“ in der Katharinenkirche
Unter Kantor Ralf Bibiella wandten sich die Virtuosi Brunenses Mozarts berühmter 40. Sinfonie in g-Moll und dem Requiem. Solisten und Kirchenchor haben das Orchester begleitet.
Von Manuel Wenda
Mozarts Sinfonie und „Requiem“ führen Musiker der Virtuosi Brunenses unter der Leitung von Ralf Bibiella gemeinsam mit Solisten und dem Kirchenchor St. Katharinen auf.
(Foto: hbz/Michael Bahr)
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OPPENHEIM - Zum Totensonntag brachten die Kantorei St. Katharinen Oppenheim und die Virtuosi Brunenses-Sinfonieorchester Brünn zwei Werke Wolfgang Amadeus Mozarts in der Katharinenkirche zur Aufführung: die 40. Sinfonie g-Moll und das Requiem.
Die Virtuosi Brunenses sind Teil der großen tschechischen Musiktradition, sie bestehen aus Mitgliedern des Orchesters der Janácek-Oper und der Philharmonie Brünn, wie auch aus Musikern anderer renommierter tschechischer Orchester.
Unter Kantor Ralf Bibiella wandten sich die Virtuosi Brunenses Mozarts berühmter 40. Sinfonie in g-Moll zu: Der Molto allegro überschriebene erste Satz ist von sehr geheimnisvoller Anmut, er stieg in St. Katharinen auf. Getragen wie tänzerisch-träumerisch entspann sich das Andante. Umschwünge prägten das Menuett, druckvoll geriet das Finale.
Die Sinfonie war eine passende Einleitung des Requiems, wohnt ihr doch ein gewaltiges Spannungsfeld inne: Diese Musik ist überaus grazil, unüberhörbar schwingen dabei Tragik, Trauer und Leid mit.
Mozart konnte sein Requiem nicht vollenden, er starb vor der Fertigstellung, hinterließ aber Skizzen. So gibt es heute verschiedene Fassungen des Stücks, etwa jene komplettierte des Mozart-Schülers Franz Xaver Süßmayr, in St. Katharinen kam die ergänzte Version zur Aufführung, welche der amerikanische Pianist und Mozartkenner Robert D. Levin in den 1990er- Jahren anfertigte.
Ralf Bibiella betont immer wieder, dass die Konzerte in der Katharinenkirche kein Selbstzweck seien, sondern einen kündenden Charakter haben sollten – die herrliche Kirche dürfe nicht zur reinen „Kulisse“ werden.
Nun geht von Mozarts Requiem eine zutiefst kontemplative Wirkung aus, der Gesang der Kantorei St. Katharinen Oppenheim setzte, getragen vom Spiel der Virtuosi Brunenses, ein; beschwörend sang die Sopranistin Jasmin Hörner im Requiem aeternam. Bibiella hatte ein hochkarätiges Solistenquartett gewonnen: Neben Hörner sangen Melinda Paulsen (Alt), Jonas Boy (Tenor) und Stefan Stoll (Bass).
Im berühmten Kyrie verströmte der Chor eine besondere Wirkung, durchaus dramatisch gestaltete sich das Dies irae. Bewegend war der Gesang der Solisten im Tuba mirum. Schön vereinigte sich der Klang von Chor und Orchester im Lacrimosa.
Ein Höhepunkt wurde Lux aeterna, in welchem Jasmin Hörners Gesang die Kirche erfüllte und tiefe Spiritualität erfahrbar machte.
Großen Beifall spendeten am Ende die zahlreich erschienenen Zuhörer dem Solistenquartett, der Kantorei St. Katharinen Oppenheim und den Virtuosi Brunenses unter Ralf Bibiella.
Der Totensonntag war in 90 eindrücklichen Minuten begangen worden, das Konzert wurde aufgezeichnet.