Als Dank stiftet er ein konfessionsübergreifendes Kapellchen für die Weinberge
Von Andrea Krenz
Ortsbürgermeister Dr. Werner Dahmen (links) verleiht die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Zornheim an Peter Eugen Eckes, hier mit seiner Frau Ruth Eckes.
(Foto: hbz/Judith Wallerius)
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ZORNHEIM - Die Ernennung zum Ehrenbürger von Zornheim sei für ihn „die absolut höchste Weihe“, bekannte Peter E. Eckes beim Festakt in der Lindenbaumhalle und blickte in die Runde. „Ihnen allen gilt mein herzlicher und tief empfundener Dank.“ Weil der Unternehmer mit Firmensitz im benachbarten Nieder-Olm aber keiner ist, der nur mit Worten daherkommt, war sein Dankeschön-Geschenk an die Gemeinde viel größer als von den meisten erwartet. „E Kapellsche ist mein Geschenk an die Zornheimer“. Und mit einem Augenzwinkern schob er noch nach; „Mehr kann ich Ihnen an diesem Abend nicht bieten.“ Die vielen Gäste reagierten mit stehenden Ovationen und feierten ihren neuen Ehrenbürger.
Ein Mitgestalter des Gemeinwesens
Die Kapelle für alle Konfessionen ist ein lang gehegter Wunsch der Zornheimer, die in hoffentlich naher Zukunft in den Weinbergen für Wanderer und Ruhesuchende errichtet werden soll. Aus 13 Entwürfen von Studenten der Innenarchitektur der Hochschule Mainz soll nun nach dem Wunsch Eckes möglichst bald ein Vorschlag ausgewählt und das Projekt unbürokratisch und zügig umgesetzt werden.
Die Kapelle ist damit nur ein weiteres von vielen Geschenken, die der seit 43 Jahren mit seiner Familie in der Zornheimer Kurt-Schumacher-Straße lebende Unternehmer seiner Gemeinde gemacht hat. Ortsbürgermeister Dahmen erinnerte in seiner Rede vor allem an den „Drei-Grazien-Brunnen“ auf dem Lindenbaumplatz, dessen Bau Eckes finanziert hat. Auch die Errichtung eines Weinpavillons hat er unterstützt. Wie der Unternehmer überhaupt zahlreiche Projekte von Vereinen und Institutionen innerhalb der Gemeinde gefördert habe. Eckes sei im öffentlichen Leben stark präsent, zählte Dahmen Bereiche wie Politik, Kultur, Soziales und Wirtschaft auf.
Die Laudatio hielt der Intendant des Mainzer Staatstheaters Markus Müller. Das hatte seinen Grund, denn Eckes ist als Förderer der Kunst weit über die Grenzen Zornheims hinaus bekannt. „Ich habe nur einen Bruchteil dessen mitbekommen, was Sie alles geleistet und auf den Weg gebracht haben“, bedankte sich Müller, der erst seit fünf Jahren in Mainz tätig ist. Er bedankte sich bei Eckes: „Als ich damals kam, hatte ich viele Ideen im Kopf, für die ich Unterstützer brauchte. Sie sagten sofort: ,da bin ich dabei‘“. Eckes gehe es um „die Freiheit der Kunst“, es müsse ihm deshalb nicht alles auch gefallen. Ohne Menschen wie Eckes seien viele Dinge nicht möglich, so Müller voller Ehrfurcht.
Er nannte den neuen Ehrenbürger von Zornheim einen Humanisten. Er sei ein Citoyen, ein gemeinsinniger Mensch, ein Mitgestalter des Gemeinwesens. „Sie sind ein Weltbürger mit lokaler Verwurzelung, Sie sind ein internationaler Rheinhesse.“
Bürgermeister Dahmen bat Eckes und seine Frau auf die Bühne. Mit hörbar bewegter Stimme verlas er den Text der Ehrenbürgerurkunde „in Würdigung der herausragenden Verdienste für das Wohl der Bürger und Gemeinde“.
Eckes zeigte sich sichtlich gerührt. Er sei als Zuwanderer aus Nieder-Olm mit dem Erwerb eines Grundstücks 1974 in Zornheim sesshaft geworden. Seither sei die Gemeinde in seiner rheinhessischen Heimat sein Zuhause. An dessen Wohl und Gemeindeleben mitzuwirken sei für Eckes eine Selbstverständlichkeit.
Bevor er die Musikfreunde Zornheim noch einmal spielen ließ, erbat er sich augenzwinkernd noch ein Privileg für den Ehrenbürger: Dass er bei allen Zornheimer Weingütern kostenlos jederzeit „um ein gefülltes Glas Wein nachsuchen und genießen kann“.