Um in Nieder-Olm das Neubaugebiet „Weinberg V“ realisieren zu können, werden größere Kanalrohre verlegt. Die Bauarbeiten in der Pariser Straße, die Teilsperrungen zur Folge haben, sollen laut Malkmus schon bis Anfang September abgeschlossen sein. Foto: hbz/Sämmer
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VG NIEDER-OLM - Die Rahmen fürs Wohnen, Gewerbe und den Landschaftsschutz (siehe auch nebenstehender Bericht) sind abgesteckt. Der Beigeordnete Erwin Malkmus (FWG) geht im AZ-Gespräch beim Blick auf den im Rat beschlossenen Flächennutzungsplan 2025 von einem „stabilen Wachstum“ um rund 1000 auf fast 36 000 Einwohner in der Verbandsgemeinde aus. In Nieder-Olm erkennt er „einen Druck“ auf die Grundschule; Defizite in der Verkehrsinfrastruktur sieht er nicht.
Weinberg-Erschließung beginnt im nächsten Frühjahr
Im Mittelzentrum Nieder-Olm steht die Erschließung und Bebauung des 7,7 Hektar großen Wohngebiets „Weinberg V“ im Fokus. Bis auf zwei Grundstücke hat die Entwicklungsgesellschaft der Sparkassen alle Flächen angekauft. Die Erschließung soll im nächsten Frühjahr, die Bebauung dann im Sommer 2018 beginnen. „Wir haben über 400 Interessenten für die 110 Grundstücke“, beschreibt Malkmus den ungebrochenen Run auf Bauland. An Gewerbeflächen stehen der Stadt 13,1 Hektar zur Verfügung; für eine vier Hektar große Teilfläche wird aktuell ein Bebauungsplan erarbeitet. Kleine und mittelgroße Grundstücke sind der Renner.
Direkt an die Nieder-Olmer Gemarkung schließt sich das von Stadecken-Elsheim ins Auge gefasste Gewerbegebiet mit einer Fläche von 6,7 Hektar an. Doch eine Realisierung ist derzeit unwahrscheinlich, da eine Erschließung nur über Nieder-Olmer Gemarkung möglich ist. Weitere Wohngebiete (5,3 Hektar) möchte die Doppelgemeinde auf drei Flächen umsetzen, und zwar „Auf der Schwalbenruh“, im „Kleinfeld IV“ und an der Friedhofstraße in Elsheim. In Jugenheim ist alles eine Nummer kleiner: Die Neubauflächen umfassen 2,1 Hektar (Im Lauckenstein IV, südlich Lauckenstein und südlich Franz-Josef-Helferich-Haus); das kleine neue Gewerbegebiet rund einen Hektar am Wiesenweg.
DATEN & FAKTEN
In der Verbandsgemeinde Nieder-Olm können bis 2025 insgesamt 40 Hektar Wohnflächen und 33 Hektar Gewerbegebiete ausgewiesen werden. Die Zahl der Einwohner wächst von derzeit 34 723 um rund 1000 auf fast 36 000 Einwohner.
Auch Essenheim will weiter wachsen, und zwar um 3,8 Hektar. Die Baugebiete heißen „An der Elsheimer Straße“, „Am Friedhof“ und „Mönchwiese Süd“. In den „Domherrengärten“ steht eine Restfläche von 0,7 Hektar zur Verfügung. Künftig soll im Bereich Sportplatz/Tennishalle ein zwei Hektar großes Gewerbegebiet ausgewiesen werden. Aus finanziellen Gründen nicht weiterverfolgt werden Überlegungen, ein Areal nördlich der L 426 zu bebauen. Ein Zielabweichungsverfahren soll den „Grundstückstausch“ manifestieren. Erwin Malkmus begrüßt den Verzicht auf die Plateau-Bebauung: „Ich war immer gegen eine Zersiedelung der Landschaft.“ In Ober-Olm geht die schrittweise Bebauung des Neubauareals „Mainzer Weg/Pfannenstiel“ weiter. Zur Verfügung stehen noch 7,4 Hektar. Die Gewerbeansiedlung bereitet weiterhin Kopfzerbrechen. Erst wenn das neben dem Nieder-Olmer „Toom-Markt“ liegende „Reichelsheimer Feld“ bebaut ist (Erschließung soll laut Investor bis Herbst abgeschlossen sein), kann die Umsetzung des Vier-Hektar-Wunschgebiets an der Gemarkungsgrenze zu Klein-Winternheim in Angriff genommen werden.
Apropos Klein-Winternheim: Dort können bis 2025 insgesamt 6,7 Hektar für neue Gewerbeflächen (Am Berg, Auf der Warthe, Raiffeisenstraße) ausgewiesen werden. Neue Wohnbaugebiete sollen „An der Bordwiese“ (1,6 Hektar) und „Südlich Quellborn“ (4,1 Hektar) entstehen. Erwin Malkmus plädiert unter Hinweis auf die schwierige Erschließung für eine südliche Weiterentwicklung: „Vernünftig wäre ein Flächentausch mit Ober-Olm.“
Noch ein Blick nach Zornheim und Sörgenloch: In Zornheim stehen fürs Wohnen 5,2 Hektar (Pfortengewann III) und fürs Gewerbe 1,4 Hektar (Im Hipppfad 2) zur Verfügung. Und in Sörgenloch konzentriert sich das Gemeindewachstum auf das Wethbach-Gebiet. Wethbach I und II (1,6 Hektar) sind noch nicht vollständig bebaut; Wethbach Nord (1,3 Hektar) ist noch Zukunftsmusik. Das kleine neue Gewerbegebiet „Kirschgarten“ ist 0,5 Hektar groß.
Die Diskussion im Verbandsgemeinderat aufgreifend, beim Wachstum in den nächsten Jahren die verkehrliche Infrastruktur nicht zu vergessen, meint der Beigeordnete: „Da wird einiges herbeigeredet“. In Nieder-Olm mit seinen gut funktionierenden Tangenten und den beiden Autobahnschlüssen könne es nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit freie Fahrt geben; gerade zur Rushhour seien auch Wartezeiten an den Ampeln möglich: „Wir haben aber keine ständigen Staus.“ Priorität in der VG habe die Umgehungsstraße in Stadecken-Elsheim.
Bei der schulischen Infrastruktur sieht Erwin Malkmus die VG mit ihren sechs Grundschulen gut aufgestellt. Ausnahme Nieder-Olm: „Mit Weinberg V wächst der Druck auf die randvolle Grundschule“, bringt Malkmus einen Anbau ins Spiel.