Festgestellt wird, dass fünf streng geschützte Vogelarten sowie weitere sieben Vogelarten, die auf der Roten Liste stehen, nicht nachhaltig in ihrem Lebensraum gestört werden.
STADECKEN-ELSHEIM - Nach langwierigen Verhandlungen zum Neubaugebiet „Auf der Schwalbenruh“ hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit in seiner Sommersitzung den Bebauungsplan als Satzung verabschiedet. Nachdem Bürger, Behörden und sonstige Träger sich zum Thema geäußert hatten.
Grünfläche mit Wassermulde als Rückzugsort
Das Schallgutachten hatte ergeben, dass außer der Lärmschutzmauer zur Oppenheimer Straße keine weiteren Schallschutzmaßnahmen zu treffen sind. Zudem hält ein Artenschutzgutachten fest, dass die im Bauareal angetroffenen fünf streng geschützten Vogelarten und weitere sieben Vogelarten, die auf der Roten Liste stehen, nicht nachhaltig in ihrem Lebensraum gestört würden.
Forderungen nach Grünstreifen oder Staubbadestellen werden umgesetzt, Rodungen dürfen nur außerhalb der Brutzeiten stattfinden. Eine Grünfläche am südlichen Ende des Baugebiets, mit einer Mulde zum Auffangen des Außenwassers, kann als Rückzugsgebiet dienen. Das Abwasserproblem wird generell dadurch gelöst, dass auf jedem Grundstück eine Regenwasser-Zisterne gebaut wird. Die Straßenentwässerung funktioniert über unterirdische Rigolen-Boxen.
Der Tagesordnungspunkt „Beauftragung Container“ zur Erweiterung des Hauses des Kindes (HdK) kam bei SPD-Fraktionssprecher Christian Goldschmitt als „große Überraschung“ an. Ortsbürgermeister Thomas Barth (CDU) informierte über den Hintergrund: „Während der Bauarbeiten im HdK müssen Gruppen umziehen, und der Turnraum fällt weg.“ Neun Container sollen als Ausweichquartier angemietet werden. Die Kosten dafür seien für die geschätzte Bauzeit von zwölf Monaten auf knapp 54 000 Euro taxiert.
„Wir hatten drei Varianten diskutiert. Von Auslagerungen war dabei nie die Rede“, zeigte Goldschmitt sich „sehr verwundert“. „Wir werden das Projekt nicht aufhalten. Aber 54 000 Euro zusätzlich – so funktioniert’s nicht“, drückte er seinen Unmut aus. Zumal die Kosten noch höher ausfallen könnten, falls sich die Bauzeit verlängert. Bedingt durch Corona bestehe Mehrbedarf schon jetzt, erklärte Barth auf Goldschmitts Nachfrage. „Auch wenn die Container nicht kommuniziert waren“, seien sie doch nötig – und sollen auf vorhandenem Parkraum zur Selz hin und entlang des Bürgersteigs vor dem HdK platziert werden. Der sichere Schulweg wird mit einem Bauzaun gewährleistet. Mit Ratsmehrheit wurden Zusatzkosten und Stellplätze samt sicherem Fußweg schließlich vom Rat bewilligt.
Vereinsheim: Kein Angebot für die Fenster
Zum Stand des Vereinsheims informierte der Ortsbürgermeister, die Zimmerer-, Dachdecker- und Spenglerarbeiten seien, günstiger als geschätzt, an die Firmen Süssenberger (Jugenheim) und Neger (Mainz) vergeben worden. Zum Gewerk Fenster habe es kein einziges Angebot gegeben, es werde neu ausgeschrieben. Zudem leitete der Rat das Vergabeverfahren für Putz- und Stuckarbeiten ein.
Und er setzte die als zulässig anerkannten Vorausleistungen für die Straßenausbaubeiträge 2020 fest. „Voraussichtlich werden 371 250 Euro auf die Bürger umzulegen sein“, erklärte Barth. Die Verbandsgemeinde habe errechnet, dass, falls diese Summe zutrifft, 32,47 Cent pro Quadratmeter zu zahlen sind. „Im Nachhinein wird ‚Spitz auf Knopf‘ abgerechnet“, betonte Goldschmitt.