Nieder-Olmer Schüler sammeln alte Schuhe für guten Zweck
Bergeweise landen sie auf dem Müll, dabei sind die meisten Paare noch gut erhalten. Deshalb will die Selztalschule nun etwas dagegen tun.
Von Klaus Mümpfer
Die gesammelten Schuhe werden an die Aktion „Schuuz“ geschickt. Die Schüler bekommen dafür einen Erlös, den sie spenden wollen. Jörg Janik (l.) stellt das Projekt mit den Schülern vor.
(Foto: hbz/Kristina Schäfer)
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NIEDER-OLM - Sie haben die Paare nicht gezählt, doch der Berg Schuhe war nicht zu übersehen. Jedes Jahr werden in Deutschland Millionen gebrauchter Latschen aussortiert und weggeworfen. Viele der ausgemusterten Schuhe sind noch sehr gut erhalten. Sie können von Menschen, die sich keine leisten können, weiter getragen werden und sind viel zu schade, um auf der Müllhalde zu landen.
Die Schüler der Selztalschule in Nieder-Olm sammeln nun gebrauchte Schuhe, um mit dem Erlös der Aktion „Schuuz“ etwas Gutes zu tun. „Wir können was bewegen“, erklärt Schulleiter Rudolf Führ, als die Jungen und Mädchen der „Öko-Profit-Schule“ die drei Kisten mit den gebrauchten Tretern auf den Boden der Turnhalle kippen. Sie seien der anschauliche Beleg dafür, was mit „Schuuz“ gemeint ist. Seit 2011 gibt es das Projekt. Nach den Flaschenkronkorken des vergangenen Jahres, deren Verkaufserlös aus der Recycling-Aktion in eine Polio-Schutzimpfung investiert wurde, haben sich die 60 Jungen und Mädchen in den neun Klassen der Einrichtung mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“ nun dem Öko-Projekt „Schuuz“ verschrieben. Mit dem Verkauf der Schuhe unterstützen sie erneut ein soziales Engagement.
„Es geht um Nachhaltigkeit, den schonenden Umgang mit Ressourcen und die Vermeidung von Müll“, betont die verantwortliche Betreuerin Tina Heinzinger-Bitz. „Wir sind immer auf der Suche nach passenden Projekten“, erklärt Jörg Janik, der „Schuuz“ angeregt hat. Dieses Jahr ist es nun eine Aktion sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit. Wofür der Erlös gespendet werde, sei noch offen, erklärt Führ.
Draußen am Eingang der Schule haben die zehn Mitglieder der Mädchen-Arbeitsgemeinschaft bunte Ostereier mit Pappohren beklebt und bieten sie gegen eine kleine Spende den Besuchern der Selztalschule am „Tag der offenen Türen“ an. Die Mädchen-AG ist eine der zahlreichen Arbeitsgemeinschaften, zu denen Führ beispielsweise die Kunst-, die Spiele-, die Sport-, die Musik- und die Theater-AG zählt. Ihre Teilnehmer verbringen unter anderem einen Tag bei der Kartoffelernte oder beim Basteln von Adventskränzen.
In dieser Woche informiert eine Foto-Ausstellung in der Schule über das Leben im rheinland-pfälzischen Partnerland Runda. Jährlich nimmt die Selztalschule an der „Aktion Tagwerk“ teil. So arbeiten die Jungen und Mädchen an einem Tag in einer Firma und spenden ihren Verdienst einem sozialen Projekt im Partnerland.
„Wir machen, was wir können“, betont die Vorsitzende des Fördervereins, Gabriele Dworok. Der Verein unterstützt die Aktionen und hat auch zwei Busse für die außerschulische Arbeit der Pädagoginnen und ihrer Kollegen, die Anstellung der Sozialarbeiterin Manuela Schütt sowie den Kauf des Schulhundes Cynthia und seiner Herrin („oder umgekehrt“ rufen einige Kinder laut dazwischen) mitfinanziert.