Mitglieder des Essenheimer Kunstvereins zeigen Werke
18 Künstler präsentierten am Wochenende bei der Ausstellung „WinterArt“ ihre Arbeiten und gaben Einblicke in ihr kreatives Schaffen in mehreren Kunstrichtungen.
Von Nicole Weisheit-Zenz
„WinterArt“ hieß die jüngste Ausstellung des Essenheimer Kunstvereins. Gunda Kläs (l.) und Elfie Zientarski gehen durch die Räume.
(Foto: hbz/Kristina Schäfer)
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ESSENHEIM - Collagen und Cartoons, Drucke und digitale Arbeiten, von Acrylmalerei bis zur Zeichnung: Vielfältig gestaltete sich die alljährliche „WinterArt“-Ausstellung des Essenheimer Kunstvereins. 18 Künstler präsentierten am Wochenende ihre Arbeiten und gaben Einblicke in ihr kreatives Schaffen in mehreren Kunstrichtungen. Manche Werke wechselten schon während der gut besuchten Vernissage den Besitzer. Neben dieser Resonanz wird auch der Ideenaustausch untereinander sehr geschätzt, berichtete Kuratorin Gunda Kläs.
Auf allen Etagen lohnte es sich genauer hinzuschauen, ins Gespräch zu kommen. Sieglinde Nordmann lässt sich auf Reisen und in der Heimat inspirieren, etwa vom Rhein oder von Gotteshäusern wie St. Ignaz und Synagoge. Elly Zindler verfremdet Landschaften, überarbeitet Fotos und nutzt auch Wachs. Den Stil alter Meister schätzt Dagmar C. Ropertz, deren innere Bilder sichtbar werden, wenn sie Schicht um Schicht Farben aufträgt. Je nach Blickwinkel lässt sich eintauchen in die enorme Tiefe von Werken wie „Geburt“. Surreal wirken auch Violetta Vollraths Arbeiten, in die sie Ornamente einbindet, Technik und Tiere versteckt. Die Natur erobert sich Raum zurück, diese Botschaft steht hinter Titeln wie „Alles wird gut“. Gute Musik genießen: Die Interpretation liegt nah beim neuesten Werk von Ursula Niehaus. Ihr Markenzeichen sind vielfältige Stoffstücke, aus denen sie Pop-Art-ähnliche Motive gestaltet.
Geheimnisvoll geht es zu bei Karin Böpples Motiven. Eindrucksvoll wirkt ihr Farbauftrag auf schwarzem Hintergrund, für Serien zu Theaterstücken wie Faust, Hamlet oder Nibelungen. Heller hat es Olga Trachkova: Sie fertigt Lichtobjekte und Schwarz-Weiß Motive mit Titeln wie „Federleicht“ oder „Hoch hinaus“. Wie es ist, Visionen vor Augen zu haben, doch an die „Ketten des Alltags“ gebunden zu sein, bringt Imke Stolle-d’Silva in Worten und Werken wie „Bound“ zum Ausdruck. Frauen sind auch ein großes Thema für Stefanie Schiller, mit Blick auf Veränderungen zur Lebensmitte, die sie konkret oder abstrakt in ihren Werken aufgreift. Sabine Steimer schätzt „leise Ironie“ beim Spiel mit Motiven wie Kolibri und Schmetterling – sie können sich nicht mehr frei entfalten oder Bienen nicht an den Honig gelangen.
Beziehungsgeschichten nimmt Bodo Witzke auf die Schippe; auch philosophische Gedanken und Widersprüche des Lebens werden zu Cartoons. Ähnlich amüsant wirken Frank Hoffmanns Zeichnungen und Geschichten, die sogar auf Papptellern angeboten wurden. Beliebt war die örtliche Kirche in Form von Farbdrucken; zudem zeigte Hans Gaubatz fiktive Portraits von Essenheimern. Kamen Kissinov hat eine Frau mit Pferd im Großformat gemalt. „Sand, Quarz und sogar Kaffeesatz“, plauderte Amador Vallina, nutzt er als Pigmente. Mit Materialien der Natur gestaltete er Masken, angeregt durch die Gemeinschaftsschau im Sommer.
Fundstücke zu neuem Leben zu erwecken ist ganz im Sinne von Peter Schäfer-Oswald. Was er Außergewöhnliches im Wald entdeckt, arrangiert und fotografiert er. Neben digitalen Collagen brachte er Skulpturen mit. Ebenfalls aus Holz geschaffen waren Figuren, die dreidimensionale Wirkung entfalteten – Achim Ribbeck hatte sie in die Stämme hineingearbeitet. Ein weiterer Standnachbar, Winfried Mörmann, kombiniert Holz gern mit Metall und Ton. Beim „Klang der verlorenen Dinge“ konnten die Besucher selbst Töne entlocken. Für ihn ist die Symbolik darin enthalten, dass Menschen als soziale Wesen sich gegenseitig zum Klingen bringen können.