VG BODENHEIM - Der Bodenheimer SPD-Politiker Jens Mutzke möchte bei der Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Bodenheim (vorgesehen am 4. März 2018) kandidieren. Vorbehaltlich seiner Nominierung seitens der Mitglieder des Verbandes, träte der 38-Jährige damit gegen Amtsinhaber Dr. Robert Scheurer (CDU) an, der bereits seine Bereitschaft zur Kandidatur erklärt hatte, aber ebenfalls von seiner Partei noch offiziell ins Rennen geschickt werden muss.
VG-Verwaltung ist „Dienstleister“
Jens Mutzke ist Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Bodenheim und lebt seit 2010 in der Ortsgemeinde. Seine Ehefrau stammt aus Bodenheim. Er selbst wuchs in Halle/Saale auf, zog im Oktober 1991 mit seinen Eltern nach Ingelheim. Nach dem Besuch eines Wirtschaftsgymnasiums in Mainz studierte er im Hauptfach Publizistik, in den Nebenfächern Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre.
Mutzke ist in einem Unternehmen beschäftigt, das Medienanalyen für große Unternehmen erstellt, die als Grundlage für deren Öffentlichkeitsarbeit dienen. Er ist zweifacher Vater. In die Partei sei er am Bundestagswahlabend 2013 eingetreten, weil er die SPD unterstützen wollte, sagt er. Von der Findungskommission des SPD-Verbandes sei er angesprochen worden, ob er sich eine Kandidatur vorstellen könnte, und habe nach Rücksprache mit seiner Familie „Ja“ gesagt. „Der Vorstand schlägt der Versammlung vor, Jens Mutzke aufzustellen“, sagte Thomas Glück, SPD-Verbandsvorsitzender, der AZ.
Inhaltlich gebe es Einiges anzupacken in der Verbandsgemeinde, findet Mutzke. Er setze stärker auf Bürgerbeteiligung und Bürgernähe und verstehe die VG-Verwaltung als Dienstleister. Hinsichtlich des Umgangs mit den Ortsgemeinden sei dieser Dienstleistungsgedanke noch ausbaufähig. Die interkommunale Zusammenarbeit, etwa bei der Debatte um die wiederkehrenden Beiträge, hätte die Verbandsgemeinde seiner Meinung nach koordinieren müssen. Es sei nicht sinnvoll, dass jeder Ort allein vor sich hin arbeite.
Weitere Themen seien für ihn eine verbesserte flächendeckende Nachmittagsbetreuung an den Grundschulen sowie die Wiederbelebung der Jugend- und Seniorenarbeit. Ein Bürgermeister einer Verbandsgemeinde solle seiner Auffassung nach ein „Kümmerer und Ansprechpartner“ sein.
Auch CDU muss noch nominieren
Beim CDU-Gemeindeverband steht in der kommenden Woche eine Vorstandssitzung auf der Agenda, im Lauf des Novembers sollen die Mitglieder dann auf einer Versammlung über die Nominierung von Amtsinhaber Dr. Robert Scheurer entscheiden, der bereits erklärt hatte, erneut kandidieren zu wollen. „Das ist aber nur noch eine Formalie“, sagte Wolfgang Kirch, Mitglied des Verbandsvorstandes, der AZ.