Nachdem der Kiosk im Gymnasium Nackenheim geschlossen hat, wollen die Schüler eigene Snacks und Getränke anbieten. Dazu haben sie eine Schülergenossenschaft gegründet.
Von Nicole Weisheit-Zenz
Feierlich ging das Unternehmen mit dem Namen „FAIRsNACKt“ im Mainzer MVB-Forum an den Start.
(Foto: hbz/Stefan Sämmer)
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NACKENHEIM - Brezeln, Bionade und süße Snacks in den Pausen stillen nicht nur den Hunger, sie möchten auch Appetit darauf machen, spielerisch etwas fürs Leben zu lernen. Denn Schüler des Gymnasiums Nackenheim führen künftig ein eigenes Unternehmen, als eingetragene Schülergenossenschaft. Feierlich ging das Angebot mit dem Namen „FAIRsNACKt“ im Mainzer MVB-Forum an den Start.
Zur Gründungsversammlung mit dabei war auch Daniela Schmitt, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. Dieses hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen, von denen es nun 15 ähnliche Initiativen in Rheinland-Pfalz gibt. „Wirtschaftliches Wissen ist wichtig“, betonte sie. In diesem Rahmen biete sich Gelegenheit, viel Neues zu lernen und sich im Unternehmertum auszuprobieren.
Dabei die ökonomische und ökologische Bildung zu fördern ist auch der Mainzer Volksbank wichtig, die mit ihrem Know-how Pate steht. Erlebbar werden sollen – neben der solidarischen Unternehmensführung und wirtschaftlichen Verantwortung – interessierten Jugendlichen auch Demokratie und Gemeinschaft, erklärte Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der MVB, die bereits zwei Mainzer Schülergenossenschaften fördert und beratend begleitet.
Was ist vor Ort geplant? Nach der Schließung des bisherigen Kiosks aus Altersgründen und einer Übergangslösung soll ab Beginn des neuen Schuljahres ein eigener Schülerkiosk die Verpflegung in den Pausen gewährleisten. Dabei übernehmen junge Leute wichtige Aufgaben und erhalten dadurch Einblicke in die Arbeitswelt. Das Konzept der jungen Gründer sieht vor, an fünf Schultagen jeweils in zwei Pausen drei Arten von Produkten anzubieten: Gepa-Riegel, Limonaden als Ergänzung zum schon vorhandenen Wasser und Brezeln. Erste Partner sind eine ortsansässige Bäckerei und ein Getränkelieferservice; denkbar ist, das Sortiment zu erweitern.
Mit Prinzipien wie bio, fair, regional und dem Slogan „nachhaltig wirtschaften – solidarisch handeln“ passt die Schülergenossenschaft zu den Werten des Gymnasiums Nackenheim, sagte Schulleiterin Antje Schwebler. Zugleich förderte die Tätigkeit Selbstständigkeit, Kreativität und Teamfähigkeit. Gemeinsam werden Geschäftsideen und Abläufe erarbeitet, diskutiert und umgesetzt – sehr hilfreich findet das auch Björn Robbel als Vorsitzender des Fördervereins, der das Konto halten wird. Mit dem Beitritt und Kauf von Anteilsscheinen zum Einzelpreis von zehn Euro erwirbt man zugleich Stimmrecht. 60 neue Mitglieder kamen allein am Abend der Gründungsversammlung hinzu. Die Unterlagen, mit Bögen für Unterschriften der Eltern, sind auch im Schulsekretariat erhältlich. Als eine der wählbaren Arbeitsgemeinschaften sind alle interessierten Schüler bei „FAIRsNACKt“ willkommen, für tatkräftige Unterstützung und weitere Ideen und Impulse. Vielleicht sind dies erste Schritte zu neuen Berufsperspektiven.