Michael Müller-Ahlheim zeigt seine Bilder in der Ausstellung „Zwischendurch“ im Nackenheimer Heimatmuseum
Von Marianne Hoffmann
Der Künstler kam zur Vernissage und erläuterte die Entstehungsgeschichte seiner Bilder.
(Foto: hbz/Michael Bahr)
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NACKENHEIM - Seit 25 Jahren hat er nicht mehr ausgestellt. Man könnte glauben, er habe keine Werke gehabt, die er gerne ausgestellt hätte. Ganz im Gegenteil, der Maler Michael Müller-Ahlheim kann auf unzählige Werke zurückgreifen, aber er wollte sich nicht dem Zwang des Kunstbetriebes unterwerfen.
Michael Müller-Alheim ist ein Freidenker und überzeugter Künstler. „Künstler wird man nicht, Künstler ist man“, sagt er im Gespräch über seinen Werdegang und fügt gleich hinzu, „eigentlich bin ich Plastiker, aber die Malerei, und besonders das Aquarell, hat mich in seinen Bann gezogen.“
Peter Klein, dem Kurator im Nackenheimer Heimatmuseum, kurz „Muxum“ genannt, ist es gelungen den Kunstbetriebsverweigerer von einer Ausstellung zu überzeugen, und ein langjähriger Weggefährte, Daniel Altzweig, der mit Michael Müller-Ahlheim eine Kunstschule in Wiesbaden hatte, spricht die einführenden Worte über den Künstler und seinen Werdegang.
ZUR AUSSTELLUNG
Die Ausstellung „Zwischendurch – Aquarelle von Michael Müller-Ahlheim“ sind bis zum 20. März im Nackenheimer Heimatmuseum „Muxum“ ausgestellt.
Infos zu Öffnungszeiten und Ausstellungen unter www.ortsmuseum-nackenheim.de
Müller-Alheim, der in Kassel und Mainz studiert hat, wollte eines nie werden, Lehrer. Aber als er einen Kurs an der Volkshochschule (VHS) vertretungsweise übernahm und dazu an den Lago Maggiore reisen musste, war es um ihn in zweierlei Hinsicht geschehen. Er hatte sich in die italienische Landschaft verliebt und in die Lehrtätigkeit. Viele seiner Schüler sind an diesem Abend nach Nackenheim gekommen, um sich die Werke, Aquarelle, die überwiegend auf gemeinsamen Exkursionen entstanden sind, anzusehen. Sie können den Schülern nicht bekannt sein, erzählt Daniel Altzweig, denn wenn die anderen ins Hotel zurückkehren, dann kommt die Zeit des Malers Michael Müller-Ahlheim. Das erklärt auch den Ausstellungstitel „Zwischendurch“. Er setzt sich alleine in die Natur und fängt die Stimmungen ein, die sich nur für ihn auftun. Das kann ein besonders Licht sein, eine Färbung des Himmels, das es zu erfassen gilt, oder aber die Landschaft, die sich an diesem Nachmittag oder zu einer anderen Tageszeit einfach verschlossen oder weit geöffnet präsentiert. Dabei ist es nicht gesagt, dass jedes Aquarell das Bild schlechthin wird, denn gerade diese Maltechnik ist launisch und verzeiht keine Fehler. Ist das Papier nicht richtig, die Farben zu nass angelegt, viele Faktoren lassen so manches Blatt in den Papierkorb wandern.
„Alles was Sie hier sehen“, sagt Müller-Ahlheim, „hat vor meinem Auge als Bild bestanden, aber fragen Sie mich nicht, wie viel nicht.“ Es ist auch der Anspruch des Künstlers an sich selbst, nur perfekte Werke abzuliefern. Alle Arbeiten sind in Italien oder Frankreich entstanden. Doch ein Aquarell zeigt die Landschaft „Bei Waldalgesheim“, und wenn man das nicht wüsste, dann würde man die Landschaft nach Italien verorten. Aber wird nicht unser schönes Rheinhessen oft mit der Toskana verglichen? Ein weiteres Aquarell zeigt ein Stück Rheingau, dort hat sich der Künstler mit seiner Familie zurückgezogen. Ansonsten, so erfährt man noch an diesem Abend, entführt Müller-Ahlheim seine Schüler nicht nur nach Italien, Frankreich oder an besondere Plätze in Deutschland. Es geht auch schon mal in die Sahara oder in den Senegal und mehrfach nach Ägypten, wo er auch seine Frau kennenlernte. Aber die Impressionen von dort wären eine andere Ausstellung, in einer anderen Farbigkeit und mit anderen Stimmungen, auf die man hoffentlich nicht mehr 25 Jahre warten muss.