Aus Verbundenheit und Heimatliebe

Heimatforscher Volker Sonneck überreicht Rainer Knußmann vom Nackenheimer Museum die Chronik des MGV. Foto: hbz/Stefan Sämmer
NACKENHEIM - Das Archiv des Nackenheimer Ortsmuseums ist nun um einen Band reicher. Denn Volker Sonneck übergab dem Vorsitzenden des Museumsausschusses Rainer Knußmann ein Exemplar seines Buches „Zum 160-jährigen Jubiläum des Männergesangvereins 1857“.
Durch Zufall über den Gesangsverein gestolpert
Der Guntersblumer Volker Sonneck und seine Frau Irmgard – eine gebürtige Nackenheimerin – haben hierfür auf 296 Seiten Dokumente zusammengetragen, die im Zusammenhang mit der Geschichte des Männergesangvereins stehen. Volker Sonneck, der sich immer wieder mit der zeitnahen Geschichte rund um seine Heimat beschäftigt, stieß bei seinen Recherchen im Archiv der „Oppenheimer Landskrone“ und der Mainzer Allgemeinen Zeitung eher durch Zufall auf die Berichte über Nackenheim und den ortsansässigen Männergesangverein.
Volker Sonneck und seine Frau Irmgard fühlen sich mit Nackenheim und dem MGV 1857 noch immer eng verbunden. Zum einen, weil Irmgards Mutter Elisabeth Kaldschmidt in Nackenheim lebte und erst im Oktober dieses Jahres im Alter von fast 101 Jahren verstorben ist. Auch sie war dem Verein zugetan, der ihr zum 100. Geburtstag im November 2017 noch ein Ständchen brachte. Zum andern erinnert sich das Ehepaar noch immer gern an seine Hochzeit im Jahr 1964 in der katholischen Kirche in Nackenheim, die der MGV musikalisch mitgestaltete. Die „Fundstücke“ zusammenzutragen, die Suche zu vertiefen, alles zusammenzufassen und das Ergebnis dem Verein, der 2017 sein 160-jähriges Jubiläum feierte, zu überreichen, war bei so viel Verbundenheit schon fast selbstverständlich.
KLEINE AUFLAGE
Die Dokumentation wurde in Kleinstauflage von 25 Stück gedruckt und ist im Geschäft „By Bernards“, Carl-Zuckmayer-Straße 1-3, erhältlich. Das Buch kostet 15 Euro.
Was zunächst nur als DVD geplant war, ist schließlich zu einem Buch geworden. Vor allem auf Zeitungsartikel griff Sonneck zurück. Er und seine Ehefrau recherchierten in den Archiven der „Landskrone“, die bis 1968 eine eigenständige Zeitung war. Für spätere Artikel begab sich Sonneck in die Archive der VRM. Und sogar in der Universitätsbibliothek in Darmstadt wurde der Heimatforscher fündig. Als Quellen dienten auch die Festschriften der drei Nackenheimer Gesangvereine: dem MGV 1857, dem Gesangsverein Cäcilia 1882 und dem Männergesangverein Frohsinn 1904. Dankbar erwähnt der Dokumentar den Nackenheimer Bürger Wolfgang Kamp, der ihm seine gesammelten Schriften zur Verfügung stellte.
Mit Blick auf die Jahreszahlen wird schnell deutlich, warum die älteren Nackenheimer vom „alten Verein“ sprechen, wenn sie den MGV 1857 meinen. Er war nämlich der erste Gesangverein, der in der Gemeinde gegründet wurde. Mittlerweile ist „Cäcilia“ ein gemischter Chor und der „Frohsinn“ hat sich vor einiger Zeit aufgelöst. Chronologisch hat Sonneck die Vereinsereignisse aufgelistet.
Der erste Text im Buch bezieht sich auf das 25. Jubiläum des Vereins im Jahr 1882, Berichte über Generalversammlungen, Auftritte im Dorf und auswärts, über Ausflüge, Ehrungen und Aktivitäten, über Vorbereitungen der Jubiläen im Laufe der Jahre folgen bis in das Jahr 2018. Aber auch dorfgeschichtliche Ereignisse sind enthalten, so zum Beispiel die Gleichschaltung aller Nackenheimer Gesangvereine 1933 oder der Abriss des Vereinslokals „Zum Schiff“ im Jahr 2002.
Doch nicht nur die Geschichte der Chöre nimmt Volker Sonneck unter die Lupe. Schon mehrere Bücher hat er über die Heimatgeschichte geschrieben. Darunter auch eines über die Rheinfähre bei Guntersblum oder über das dortige Wasserwerk. In diesem Jahr erhielt Sonneck die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für sein umfassendes ehrenamtliches Engagement in Gemeinde und Kirche sowie für seine Heimatforschertätigkeit.