„Haus Friesenecker“ in Bodenheim nach Sanierung eingeweiht
Die Kreisvolkshochschule bezieht das 120 Jahre alte Gebäude in der Ortsmitte. Auch Vereine, Parteien, der Schiedsmann und die Verwaltung nutzen die sanierten Räumlichkeiten.
Von Margit Dörr
Das für 720 000 Euro sanierte „Haus Friesenecker“ in der Ortsmitte ist nach früheren Bewohnern benannt worden.
(Foto: hbz/Stefan Sämmer)
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BODENHEIM - „Ein neues funktionales Gebäude mit altem Charme“ sei entstanden, es füge sich ins historische Ambiente mit dem alten Rathaus und den anderen Gebäuden ideal ein, sagte Ortsbürgermeister Thomas Becker-Theilig bei der Einweihung. Das Haus Friesenecker steht nach langer Sanierung und Renovierung wieder den Bürgern zur Verfügung. Vielfältige politische und pädagogische Angebote sowie diverse Freizeitaktivitäten sollen sich dort etablieren.
Die Nutzfläche umfasst 275 Quadratmeter
Der Ortsbürgermeister und der Erste Beigeordnete Thomas Glück fassten in ihren Begrüßungsreden die Geschichte des Hauses, die Sanierung mit all ihren Problemen und die künftige Nutzung zusammen. 720 000 Euro hat die nicht unumstrittene, aufwendige Baumaßnahme gekostet. Mit einem Zuschuss von 70 Prozent wird die Gemeinde entlastet.
Auf 275 Quadratmetern Nutzfläche (ohne Keller) sind ein Mehrzweckraum für 35 Personen, eine Küche, Büro- und Unterrichtsräume, Besprechungszimmer und auch Lagerräume im Keller entstanden. Das Gebäude ist mit moderner Kommunikationstechnik ausgestattet. Auch ein barrierefreier Zugang und eine ebensolche Toilette wurden eingerichtet.
Es wird geschätzt, dass das Gebäude mit seiner bewegten Geschichte rund 120 Jahre alt ist. Es war Weingut, Gutsausschank, Wohnhaus der Familie Siegling und später – durch eine Heirat bedingt – der Familie Friesenecker. 1967 kaufte es die Gemeinde, und es diente als Verwaltungsgebäude, 1972 ging es in den Besitz der neu gegründeten Verbandsgemeinde über. Als diese 1988 das Verwaltungsgebäude am Dolles bezog, kaufte die Gemeinde das Haus zurück, und es wurde mehreren örtlichen Vereinen zur Verfügung gestellt. Als 2015 größere Erneuerungsmaßnahmen an der Heizung und im Elektrobereich anstanden, beschloss die Gemeinde, die Sanierung anzugehen.
Einen privaten Einblick in das Leben im „Haus Friesenecker“ und in ihre eigene Herkunftsfamilie gewährte Birgit Maria Schad-Friesenecker, die zwar längst nicht mehr in Bodenheim lebt, aber auf Einladung des Ortsbürgermeisters anwesend war. Sie hat ihre frühe Kindheit in dem Haus verbracht.
Nun wird dort die Kreisvolkshochschule (KVHS) einziehen. Die Einweihung war passend zur „Langen Nacht der Volkshochschulen“, die am Freitagabend deutschlandweit stattfand, und zum 100-jährigen Bestehen dieser Bildungseinrichtung in diesem Jahr. Zwei Unterrichtsräume und zwei Büros stehen der KHVS zur Verfügung und im hellen Mehrzweckraum im Erdgeschoss wird Instrumentalunterricht für Einzelne oder Gruppen stattfinden.
KVHS-Leiterin Monika Nickels freut sich, dass Räume geschaffen wurden, denn es fehle oft nicht an guten Weiterbildungsangeboten, sondern an Räumlichkeiten. Das Volkshochschulteam vor Ort, Birgit Meyer-Linke, Marion Pardal-Gonzales, Nadja Kaufmann, Mirjam Loske und Wencke Schmidt, stellte das Bodenheimer Programmangebot vor.
Auch der Schachclub, der Schiedsmann, die Verwaltung, die Fraktionen und Parteien, die Närrische Bürgerinitiative und die Schoppengarde finden im Haus ein Domizil. Weitere interessierte Vereine und Gruppen werden folgen.