Innenminister Roger Lewentz (li.) überreichte am Dienstag den Förderbescheid für das Kulturheim. Über knapp vier Millionen Euro Fördergelder freuen sich Baudezernentin Marianne Grosse und OB Michael Ebling (beide SPD).
(Foto: hbz/Stefan Sämmer)
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WEISENAU - Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) habe nicht locker gelassen, als es darum gegangen sei, den Neubau des Weisenauer Kulturheims finanziell zu fördern. Ja, Ebling sei ein wahrer „Quälgeist“ gewesen, lacht der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (ebenfalls SPD), als er dem OB einen Förderbescheid in Höhe von exakt 3 922 200 Euro überreicht. Damit kann sofort mit dem Abriss des alten Kulturheims begonnen werden. Das 1950 mit großer Eigeninitiative der Weisenauer gebaute Haus war in die Jahre gekommen. Eigentlich hätte es für rund 2,8 Millionen Euro nur saniert werden sollen, aber nicht nur Architekt Harald Faerber musste feststellen, dass es mit einer Sanierung nicht getan sein würde. Jetzt verhindern gefährliche Altlasten sogar das Betreten des Hauses.
Großes Foyer und Saal für 620 Gäste
Nachdem die Stadt das Nachbargrundstück Friedrich-Ebert-Straße 59 gekauft hat und auch die Nachbarschaft mit dem Bau eines erweiterten Kulturheims einverstanden war, konnte Architekt Harald Faerber „in ortstypischer Bebauung“ neu und barrierefrei planen. Mit großem Foyer, einem bis zu 620 Gäste fassendem teilbaren Saal (zuletzt waren 400 Plätze nutzbar), zusätzlichem Mehrzwecksaal, modernster Technik und energetisch auf dem neuesten Stand. Ende 2020 sollen, so Baudezernentin Marianne Grosse (SPD), die Arbeiten dann abgeschlossen sein. Oberbürgermeister Ebling findet lobende Worte für den Stadtteil „und seine tollen Vereine“, stellt fest, dass Bürgerhäuser wie das Kulturheim Treffpunkt und „Rückgrat für das Ehrenamt“ seien. Das hören die Vertreter des Carneval Club Weisenau (CCW), Sitzungspräsident Steffen Feldmann und Vereinspräsident Wilfried Klein, nicht ungern. Und Klein verweist darauf, dass der CCW mehr als 700 Veranstaltungen jährlich im Kulturheim manage. Für das neue Haus erhoffe er sich in Zusammenarbeit mit dem Mainzplus Citymarketing mehr Großveranstaltungen, „denn wir arbeiten für die Stadt und nicht für den Verein.“
Verbale Bonbons verteilt der Innenminister an die Stadt, der es am Herzen liege, auch durch solche Baumaßnahmen das Ehrenamt zu stärken. Dass Mainz im Rahmen des vom Bund aufgelegten Kommunalen Investitionsprogramms KI 3.0 beim Land sein komplettes Kontingent an Zuschüssen abgerufen habe, sei nicht selbstverständlich unter deutschen Kommunen. Immerhin werden 71 Prozent der Bausumme auf diese Weise übernommen. Roger Lewentz: „Als Innenminister kann ich beurteilen, ob eine Verwaltung leistungsfähig ist – die der Stadt Mainz ist es.“
Insgesamt erhält Mainz aus dem Kommunalen Investitionsprogramm 22,4 Millionen Euro, die für die Sanierung der Rheingoldhalle, der Bürgerhäuser in Finthen, Hechtsheim und Lerchenberg, der Töngeshalle in Ebersheim sowie des Kulturheims in Weisenau genutzt werden.