Die Aufwertung des Geländes rund um die Nato-Ramp in Laubenheim beginnt im nächsten Jahr. Die Ortsbeiratsfraktion hatte dazu noch eine weitere Idee. Nun wurde sie abgelehnt.
Von Paul Birkner
Gerhard Strotkötter (v.l., Ortsvorsteher Laubenheim), Helga Kasten (Mitglied des Ortsbeirats Laubenheim) und Ralf Kehrein (Ortsvorsteher Weisenau) machten sich vor Ort ein Bild vom Zustand des Geländes. Im nächsten Jahr soll es aufgewertet werden.
(Foto: hbz/Sämmer)
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LAUBENHEIM/WEISENAU - Es ist ein trostloser Anblick: Die Grillhütte an den Nato-Rampen ist nur noch ein Gerippe. Absperrband flattert im Wind. Auf dem Pflaster und im Gras verstreut liegen Glasscherben, Zigarettenkippen, Kondome. „Hier ist alles voller Müll“, fasst Helga Kasten, Ortsbeiratsmitglied der Laubenheimer SPD, zusammen.
Eine Aufwertung des Geländes ist schon in Sicht: Ab 2019 will die Stadt ein Naherholungskonzept umsetzen und unter anderem einen saisonalen Ausschank mit Sanitäranlagen, Parkmöglichkeiten für Fahrräder und Autos, freie Spielflächen und einen Kinderspielplatz einrichten (die AZ berichtete).
Natur und Landschaft sollen geschont werden
Im September hat sich der Laubenheimer Ortsbeirat nach einem Antrag der SPD-Fraktion einstimmig dafür ausgesprochen, noch eine weitere Idee in das Naherholungskonzept aufzunehmen: die Einrichtung eines Wohnmobilstellplatzes. Die Stadtverwaltung hat den Antrag jedoch abgelehnt. In einem Sachstandsbericht erklärt Bürgermeister Günter Beck (Grüne), ein Wohnmobilstellplatz sei in zweierlei Hinsicht nicht mit dem Naherholungskonzept vereinbar.
Zum einen sollen sich die neuen Angebote nicht an Besucher von außerhalb richten: „Zielgruppe sind Mainzer Bürger aus den Stadtteilen Weisenau und Laubenheim.“ Helga Kasten und ihre Mitstreiter sagen dagegen, dass schon jetzt besonders Radfahrer das Rheinufer zwischen Weisenau und Laubenheim passieren oder sogar ansteuern. „Das wollen wir nicht fördern – das sind die Fakten“, sagt Ralf Kehrein (SPD), Ortsvorsteher von Weisenau.
Zum anderen hat die Verwaltung ökologische Vorbehalte: „Für die geplanten Maßnahmen gilt der Anspruch, so natur- und landschaftsschonend wie möglich zu agieren und zusätzliche Flächenversiegelungen möglichst auszuschließen.“ Helga Kasten entgegnet: „Wohnmobilstellplätze müssen nicht versiegelt sein. Meistens sind es wassergebundene oder geschotterte Untergründe.“ Der Laubenheimer Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter (SPD) betont: „Wir wollen einen naturnahen Wohnmobilstellplatz, keinen Campingplatz.“
Den großen Vorteil eines Wohnmobilstellplatzes sehen die drei SPD-Politiker darin, Vermüllung und Vandalismus am Rheinufer vorzubeugen: Wenn Reisende hier übernachten, würden sie allein durch ihre Anwesenheit mögliche Randalierer abschrecken. Darüber hinaus würde auch der geplante saisonale Ausschank von den Touristen profitieren oder sich vielleicht überhaupt erst lohnen – und der Betreiber ebenfalls zur Überwachung und Reinhaltung der Anlagen beitragen. Obwohl er sich über die Aufwertung des Rheinufers freut, ist Strotkötter besorgt: „Ich will nicht, dass das nach ein paar Jahren eine schmuddelige Anlage wird.“ Noch hat der Stadtrat nicht über die Finanzierung und Umsetzung des Naherholungskonzeptes entschieden. Der geforderte Wohnmobilstellplatz könne also noch berücksichtigt werden, sagt Strotkötter: „Es ist noch nicht zu spät.“