Theresianum-Gymnasium in Mainz richtet sich für zwei Jahre in ehemaligem IBM-Schulungszentrum ein
Von Petra Jung
Lokalredakteurin Mainz
Vor dem Theresianum am Oberen Laubenheimer Weg tragen Schüler Kartons zu wartenden Lkw. Fotos: Torsten Boor
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OBERSTADT - Dienstagmorgen, kurz nach 9 Uhr: Leichter Nieselregen fällt auf die Kisten und Kasten, die vor dem Gymnasium Theresianum (TH) am Oberen Laubenheimer Weg auf den Abtransport warten. Nicht weit davon entfernt wandert Ausrangiertes in Müllcontainer. Im Innern eilen Schüler einer Ameisen-Kette gleich in dem einen Treppenhaus hoch und im anderen herunter, tragen Tische, Stühle, Umzugskartons nach draußen. Mittelstufenleiter Joachim Nieß greift zum Mikrofon: „Die letzten Tische aus dem Lehrerzimmer müssen in den Lkw. Los geht’s!“ Für Theresianum-Urgestein Nieß sind es die letzten drei Tage im Beruf, dann wartet der Ruhestand. Alle anderen aber, rund 950 Schüler und ihre Lehrer, sind an diesem Morgen im Aufbruch zu neuen Ufern. Das Theresianum zieht um.
Für zwei Jahre wechselt die Schule ihren Standort, zieht in ein ehemaliges Schulungszentrum der IBM im Bereich Hechtsheimer Straße/Heiligkreuzweg. Das 36 Jahre alte Schulgebäude wird in dieser Zeit saniert, rund 15 Millionen Euro lässt sich das Bistum Mainz als Träger der Schule das kosten (die AZ berichtete).
Schulleiter Stefan Caspari wandert noch einmal durch die Räume, in denen vor wenigen Tagen noch Unterricht stattfand und auf deren der Sanierung preisgegebenen Wänden sich beim Abistreich ausnahmsweise die ehemaligen 12er mit Graffiti „verewigen“ durften. Vermissen wird Caspari das alte Gebäude nicht, wie er sagt: „Denn wir werden uns verbessern.“ Den beiden 17-jährigen Elftklässlerinnen Helena und Anne fällt der Abschied ein bisschen schwerer. Beide werden ihr Abi wohl im Übergangsdomizil „bauen“ und nicht mehr ins sanierte Gebäude zurückkehren. Helena sagt: „Was ich auf jeden Fall vermissen werde, ist der kurze Weg zur Sporthalle.“ Das finden auch die beiden 15-jährigen Neuntklässler Paul und Elias, die dabei helfen, Umzugskartons per Lkw zum neuen Gebäude zu transportieren. Für die gepackten Kartons und fürs Mobiliar reichen die vier kleinen Lkw, die teils von Lehrern gesteuert zwischen TH und Übergangsdomizil pendeln. „Unseren Flügel aber“, sagt Schulleiter Caspari, „transportiert eine Spezialfirma.“
Vor dem Theresianum am Oberen Laubenheimer Weg tragen Schüler Kartons zu wartenden Lkw. Fotos: Torsten Boor Foto:
Im Übergangsdomizil muss mit Sicherheit noch ein paar Mal gesaugt werden. Foto:
Beim Umzug muss es flott gehen. Foto:
Die neue Aula des TH ist hell und bunt gestaltet. Foto:
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Unterdessen verschafft sich Lehrer Bernhard Zeuner, einer der Umzugsprojektleiter, an diesem Morgen erst einmal einen Überblick: „Die größte Herausforderung ist, abzuschätzen, wie lange wir brauchen werden. Aber bis zum Ende der Woche kriegen wir das hin.“ Auch der erste stellvertretende Schulleiter Stephan Kurz-Gieseler, der im in den letzten Wochen umfassend umgebauten ehemaligen IBM-Schulungszentrum die Stellung hält, verbreitet Zuversicht: „Alle packen mit an. So helfen unsere Küchenkräfte beispielsweise beim Putzen.“ Es gebe zwar noch einiges zu tun, bestätigt Kurz-Gieseler und schaut sich in der großen neuen bunten Aula des TH um – beispielsweise müsse die Küche noch eingebaut werden: „Aber über die Ferien schaffen wir das.“