Spielplatz am Fort Josef wird mit Kinderideen wiederbelebt
Klettern auf dem „Rettungswagen“, das ist nur eine Idee für ein Spielgerät. Eltern, Kinder und Planer setzen gemeinsam Ideen für den Spielplatz nahe dem Mainzer Uniklinikum um.
Von Maximilian Brock
Besprechen die Planung für den Spielplatz „Am Fort Josef“ (v.l.) Ingrid Udelhoven, Marcus Hansen Myriam Lauzi, Simone Bludau und Magdalena Böhmer.
(Foto: hbz/Stefan Sämmer)
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OBERSTADT - Vor einigen Jahren wurde der Spielplatz am Fort Josef in der Oberstadt zurückgebaut. Doch bald sollen sich auf der Fläche am Czernyweg neben dem Gelände der Uniklinik wieder Kinder austoben können. Bei einem Planungstreffen hat die Stadt interessierten Eltern und Kindern drei Varianten für die Gestaltung des Spielplatzes vorgestellt. Eine Version wusste dabei besonders zu überzeugen.
Aktuell erinnert nur noch die Umrandung des ehemaligen Sandkastens daran, dass zwischen wuchernden Büschen und Sträuchern mal ein Spielplatz war. Die drei Entwürfe, die das Grünamt der Stadt erstellt hat, zeichnen ein neues Bild des ungenutzten Areals, auf dem wieder eine Spielfläche entstehen soll. Zwar sei der Grundriss auf allen Vorschlägen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten gleich, eine Rutsche fehle aber auf keinem der Entwürfe, sagt Ingrid Udelhoven vom Grünamt. Auch Bänke, Findlinge (große, einzeln liegende Steine) und eine Sandfläche sind vorgesehen.
Zuvor hatten die Planer bei einem Treffen im April Anregungen und Wünsche von Eltern und Kindern gesammelt. Dabei entstand auch die Idee, bei der Auswahl der Spielgeräte Bezug auf das nahe liegende Krankenhaus zu nehmen. Die Kosten für einen Hubschraubernachbau mit Rutsche im Sandkasten seien leider zu hoch gewesen, sagt Ingrid Udelhoven. Doch schnell hatte der Entwurf, der ein Klettergerüst in Form eines Rettungswagens vorsieht, Eltern und Kinder überzeugt. Ohnehin seien die Autos im Kleinformat wie auf dem Spielplatz im Volkspark bei den Kindern sehr beliebt, berichten die Eltern.
Bei Auswahl und Anordnung der Geräte auf dem neuen Spielplatz können sie und ihre Kinder mitreden. „Auf eine Schaukel zu verzichten wäre blöd“, sagt eine Mutter. Die ist jedoch fest eingeplant. Nun wird auf Wunsch der Eltern noch überprüft, ob das Budget von 40 000 Euro für eine Montage einer Doppelschaukel mit Kleinkindersitz reicht. Roy Kiss erhofft sich von den Planungen „eine schöne Alternative für den heimischen Garten“, zumal der nächstgelegene Spielplatz ein ganzes Stück entfernt liege, sagt er. Der Beteiligungsprozess gefällt ihm, auch für die Kinder sei das „ziemlich cool“.
Die Idee, den Spielplatz wieder zu reaktiveren, kam aus der Bürgerschaft, sagt Marcus Hansen vom Jugendamt. Die alten Spielgeräte seien vor einigen Jahren abgebaut worden, da zu wenige Kinder sie genutzt hätten. Das hat sich grundlegend geändert. In der Oberstadt wird viel gebaut und immer mehr Familien ziehen zu. Schon im nächsten Jahr könnte der Nachwuchs dann auf einem neuen Spielplatz am Fort Josef mit Rettungswagen-Attrappe loslegen. Noch im Winter soll mit dem Bau begonnen werden.