Hochwasser: Gefahrenpotenzial für Marienborn „im Mittelfeld“
Ein Experte informierte die Lokalpolitiker im Ortsbeirat über die Auswirkungen von Starkregen- und Hochwasserereignissen.
Von Alexander Schlögel
Die Folgen von Starkregen für Marienborn hat der Ortsbeirat mit einem Experten diskutiert.
(Archivfoto: Weisheit-Zenz)
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MARIENBORN - Welche Folgen könnten Starkregen und daraus resultierende Hochwasser für den Stadtteil haben? Darüber gab Michael Paulus, Abteilungsleiter Erschließung und Neubau vom Wirtschaftsbetrieb, im Ortsbeirat Auskunft. Die städtische Tochter ist gerade dabei, ein Starkregenkonzept für alle Stadtteile aufzustellen (diese Zeitung berichtete).
Er erklärte, dass bei einem 100-jährlichen Starkregen der Kanal das Wasser nicht mehr in Gänze aufnehmen könne, da er lediglich „für ein fünfjährliches Regenereignis ausgelegt“ sei. Im Neubaugebiet „Hinter den Wiesen“ gebe es keine Regenentwässerungsanlagen. Dort müsse der Regen komplett auf den Grundstücken verbleiben. „Aufgrund der Geländeprofile ist es dort machbar, das Wasser zu behalten und dann versickern zu lassen, ohne dass es irgendwo Schaden anrichten kann.“ Das Wasser würde auch vom Marienborner Bergweg über den Borner Grund in Richtung Sonniger Hang abfließen.
Im Bereich des Sonnigen Hangs gebe es einen 1600 Millimeter großen Kanal, der im vorderen Bereich zwei Meter dick ist und dafür sorgt, dass das Wasser in den Marienborner Graben abgeleitet und dann weiter in das Wildgrabental und über die Rückhalteanlage gedrosselt zum Klärwerk transportiert werden kann.
Das Gefahrenpotenzial für Marienborn wird „im Mittelfeld“ gesehen, so Paulus. „Wir haben nicht die Probleme, dass das Wasser drei Meter auf der Straße steht und alles mitreißt, weil wir das Gefälle nicht haben und auch die Fließgeschwindigkeiten viel geringer sind“, beruhigte er. David Nierhoff (Grüne) erkundigte sich nach dem Gebiet „Hinter den Wiesen“. Dort seien einige Rigolen nicht so angelegt wie vorgesehen, sondern teilweise überbaut worden. Das sei berücksichtigt worden, erklärte Paulus.
Andrea Steffen-Boxhorn (ÖDP) sorgte sich darum, dass die Kanäle verstopft sein und kein Wasser mehr aufnehmen könnten, und erkundigte sich nach der Reinigung der Kanäle. „Wir erledigen dies selbst mit unseren Fahrzeugen“, erläuterte Paulus. Vor einigen Jahren habe es Probleme mit der Firma gegeben, die die viereckigen Roste hätte reinigen sollen. Eigentlich müsse sich die Stadt um die Straßen kümmern, während die Leitungen zum Aufgabengebiet der Wirtschaftsbetriebe gehören. „Wir haben dann einen Vertrag mit der Stadt abgeschlossen, dass wir als Dienstleister für die Stadt diese Arbeit mit übernehmen.“ Seit die Wirtschaftsbetriebe auch die Roste reinigten, habe sich die Situation „erheblich verbessert“.