2021 sollen in Mainz die Gelben Säcke durch solide Tonnen ersetzt werden. In der konkreten Umsetzung sieht man aber Probleme. So auch im Stadtteil Lerchenberg...
LERCHENBERG - Im Jahr 2021 sollen in Mainz die Gelben Säcke durch Gelbe Tonnen ersetzt werden (die AZ berichtete). In der konkreten Umsetzung auf dem Lerchenberg sieht die SPD-Ortsbeiratsfraktion aber noch Probleme.
„Wir wollen vermeiden, dass jeder Haushalt einfach eine 220-Liter-Tonne auf sein Grundstück bekommt und die dann rausstellen muss wie bisher die Gelben Säcke“, erklärt Horst Zorn im Ortsbeirat. Denn dies sei für die Bürger aufgrund des größeren Volumens schwieriger zu bewerkstelligen. „Wenn man sich mit Anwohnern unterhält, sagen die, dass sie den nachhaltigen Kram dann nicht mehr sammeln, sondern in den Restmüll schmeißen wollen.“
Ein weiteres Problem sei, dass ohnehin viele der Mülltonnen, die im Stadtteil auf zentralen Müllsammelstellen und in Müllgaragen stehen, nicht mehr wie früher mit einer mechanischen Öffnungshilfe ausgestattet seien.
Nicht so einfach zu bedienen
Vor allem kleinere und ältere Menschen hätten damit Probleme. „Man hat die Hände voll, es fällt um, dann wird nichts sauber gemacht, die Stadt muss wieder nachbessern, was auf die Müllentsorgungsgebühren draufkommt“, schildert Zorn den Ärger mit dem Müll.
Um sich den zu ersparen, solle die Stadt doch nun größere Sammelbehälter mit mechanischer Öffnungshilfe ohne Erhöhung des Gesamtbehältervolumens aufstellen. Zugleich könne damit der notwendige Platz gewonnen werden, um die Gelben Tonnen zu platzieren. Bei den anderen Parteien kam die Idee gut an.
Einstimmig wurde der Antrag an die Stadtverwaltung verabschiedet. Passend dazu war auch eine Anfrage der Grünen an die Stadt zur Nutzung der Tonnen. Zu deren Auslastung könne allerdings nichts gesagt werden, weil dies statistisch nicht erfasst werde. Sollte das Volumen der Behälter nicht ausreichen, könne es allerdings schon sein, dass die Entsorgungsbetriebe von sich aus größere Tonnen vorschlagen, genauso wie dies auch von den Haushalten getan werden könne. Jeder Antrag unterliege dabei einer Einzelfallprüfung, genauso wie immer eine gewisse Reserve für erhöhtes Abfallaufkommen beispielsweise an Feiertagen einkalkuliert werden sollte.
Diskussion um wilde Müllablagerungen
Ein vermeintliches Müllproblem glaubte die CDU-Fraktion hinter den Parkplätzen in der Lortzingstraße auf Höhe des Sportplatzes erkannt zu haben und hatte die Anfrage gestellt, wie oft die Stadt dort 2019 Müll entfernen musste und wie man der Situation in Zukunft Herr werden könne. Umweltdezernentin Katrin Eder (Grüne) ließ den Ortsbeirat wissen, dass das Areal der Verwaltung bislang nicht als Stätte häufiger wilder Müllablagerungen bekannt sei. Weder Grün- und Umweltamt noch die Untere Abfallbehörde hätten im vergangenen oder in diesem Jahr eine Meldung bekommen, die Entsorgungsbetriebe jeweils eine. 2019 sei daraufhin der Müll auch von der Stadt beseitigt worden. „Vor diesem Hintergrund sieht die Verwaltung keine Notwendigkeit, besondere Maßnahmen zur Vermeidung von künftigen wilden Müllablagerungen zu ergreifen“, so Eder.