Integrative Kita am Lerchenberg: Mainzer Sozialdezernent Kurt Merkator besucht Neubau
Von Michael Heinze
Ohne Behörden-Streit hätte die Modul-Kita schon vor einem Jahr hier einziehen können, erklärte Kurt Merkator. Foto: hbz/Harry Braun
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LERCHENBERG - Klare Worte wählte Sozialdezernent Kurt Merkator (SPD) beim Stadtteilspaziergang „Walk & Talk“, zu dem die Lerchenberger SPD in den Neubau der integrativen städtischen Kindertagesstätte geladen hatte. „Das Gebäude müsste eigentlich schon ein Jahr da sein“, sagte der Beigeordnete über die Kita, die Mitte Januar in ihr neues Domizil in der Hindemithstraße 1-5 umgezogen ist – direkt hinter der Halle B des Carl-Zuckmayer-Schulzentrums. „Es hat mich tierisch geärgert, dass wir ein Jahr verloren haben.“
Merkator sprach von einem „Streit zwischen den Ämtern, der ziemlich lange gedauert hat“. „Man wollte diese Kita an der Bezirkssportanlage haben – da wollten wir schon mal gar nicht hin“, so der Dezernent vor 40 Bürgern, die die Räumlichkeiten neugierig inspizierten. „Wir haben uns letztlich durchgesetzt.“ Nach Fastnacht werde der Neubau, vor dem das „Stelzenmädchen“ die Besucher empfängt, nun offiziell eingeweiht.
Dass „bei der Zuwegung schnell was passieren“ muss, war Merkator („Das ist kein Zustand.“) nicht entgangen. Denn ohne dreckige Schuhe ist die Kita aktuell kaum zu erreichen. Ortsvorsteherin Sissi Westrich (SPD) appellierte zudem an die Bürger „nicht mit dem Auto von der Fontanestraße runter, auf dieses Gelände zu fahren“.
IM DETAIL
Auf dem Lerchenberg gibt es aktuell 334 Kita-Plätze, davon allein 135 Plätze in der ZDF-Kita, die zu den größten Kindertagesstätten der gesamten Stadt zählt.
Im Vergleich etwa zu Weisenau ist die Versorgung der Bevölkerung auf dem Lerchenberg mit Kitaplätzen sehr gut, wie Sozialdezernent Kurt Merkator betont.
Entstanden ist dort, wo bis vor zwölf Jahren die alte Grundschule genutzt wurde, die vor wenigen Jahren abgerissen wurde, eine Kita in Modulbauweise. „Wir haben sieben von den Dingern gebaut und werden noch eine achte in Weisenau bauen, wo es hoffentlich auch bald losgeht“, so Merkator. Modul-Kitas seien günstiger, da man sie im Paket bestellen könne. Dennoch habe der Neubau mit 3,22 Millionen Euro zu Buche geschlagen. „In Massivbauweise hätten wir noch mindestens eine halbe Million Euro drauflegen müssen“, so der Sozialdezernent. „Das Land hat uns 111 000 Euro dazu gegeben.“ Das alte Kita-Gebäude stehe leer, die Kinder benutzten jedoch noch dessen Außengelände.
Unter der der Ägide von Andrea Groß und Renate Dammel tummeln sich in dem Neubau 103 Jungen und Mädchen (vorher 88) in sieben Gruppen (vorher sechs). „Integrative Kita bedeutet, dass dort hör- und sprachgeschädigte Kinder integriert werden“, so Merkator. „Es gibt drei integrative Gruppen mit je 15 Kindern, eine heilpädagogische Gruppe mit acht Kindern, zwei Gruppen mit kleiner Altersmischung (achte Woche bis sechstes Lebensjahr, Red.) sowie eine siebte Gruppe mit 20 Kindern.
„Ich finde die Kita unheimlich attraktiv“, schwärmte Sissi Westrich. „Toll, dass ein großer Raum für Eltern und Familien dabei ist, in dem eine Küchenzeile entstehen soll.“ Dieses Familienzentrum habe 250 000 gekostet, sei von der sozialen Stadt finanziert, so Merkator, und könne auch von Vereinen für Abendveranstaltungen gemietet werden. Ein Nachbarschaftstreff im Kita-Gebäude, der dazu diene, die Eltern besser untereinander zu vernetzen.