Der Ortsbeirat Mainz-Laubenheim klagt gegen die Stadt, weil die Menschen weiter Wasser
vom Versorger WVR haben wollen. Der Fall reicht weit zurück bis in die Eingemeindung 1969
LAUBENHEIM - Der Ortsbeirat Laubenheim hat beim Verwaltungsgericht Mainz die angekündigte Klage gegen die Stadt Mainz in Sachen Wasserversorgung im Stadtteil eingereicht. Das teilte Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter (SPD) mit.
„Drei Jahre lang haben der Ortsbeirat mit Anträgen und Resolutionen und ich in persönlichen Gesprächen mit der Stadtspitze vergeblich versucht, das Recht des Ortsbeirates durchzusetzen, zu bestimmen, wer Laubenheim mit Wasser beliefern darf“, sagt Strotkötter. Der Ortsbeirat sei der Auffassung, dass ihm dieses Recht auf Grund der 1969 im Auseinandersetzungsvertrag zur Eingliederung der damals noch selbstständigen Gemeinde in die Stadt Mainz abgeschlossenen Vereinbarungen zustehe. Die Stadt Mainz teilt diese Auffassung allerdings nicht. Deshalb sei eine gerichtliche Klärung erforderlich, so der Ortsvorsteher.
Der Ortsbeirat habe einstimmig beschlossen, eine Fachanwaltskanzlei mit der Vertretung vor dem Verwaltungsgericht zu beauftragen. Man habe den überwiegend im Kommunalrecht tätigen Rechtsanwalt Peter Henningsen ausgewählt, der gute Chancen sehe. „Die Argumente und der Wortlaut der damaligen Vereinbarung sprechen für einen erfolgreichen Ausgang dieses Verfahrens zugunsten des Ortsbeirates und damit der Laubenheimer Bürger. Als Rechtewahrer der früheren selbstständigen Gemeinde Laubenheim soll der Ortsbeirat auch zukünftig der alleinige Entscheider sein, wer und zu welchen Bedingungen die Laubenheimer Bürger mit Wasser beliefern darf.“
Seit Jahrzehnten erhalten die Laubenheimer ebenso wie die Ebersheimer ihr Trinkwasser von der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz (WVR) mit Sitz in Bodenheim. Die Laubenheimer kämpfen schon seit Längerem auch wegen des günstigen Wasserpreises gegen das Vorhaben der Stadt, den Mainzer Stadtwerke die Wasserversorgung zu übertragen.