„Mooi“ kämpft sich mit Online-Formaten durch den Lockdown
Kreativ sein und die Initiative ergreifen – das ist das Motto von Vera Vrijburg. Sie führt das Laden-Café „Mooi“ in Hechtsheim und hat einige Ideen, um den Lockdown zu überstehen.
Von Linda Kneib
Vera Vrijburg bietet Online-Shopping-Touren mit emissionsfreier Haus-Lieferung an: per Rad.
(Foto: Eric Hartmann)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
HECHTSHEIM - Vera Vrijburg liebt, was sie tut – und das sieht man ihr an. Die Niederländerin ist die Inhaberin des Laden-Cafés „Mooi“ im Stadtteil Hechtsheim. „Mooi“ ist niederländisch und heißt so viel wie „schön“. Der kleine Laden ist im skandinavischen Stil mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. „Für viele ist mein Laden wie ein zweites Wohnzimmer“, erzählt Vrijburg stolz. Gerade junge Mütter zählen zu ihren Stammkundinnen, denn neben Dekoartikeln verkauft sie Babybekleidung.
Derzeit aber bleibt das Mooi geschlossen – schon zum zweiten Mal in den knapp zwei Jahren, in denen Vera Vrijburg den Laden führt. Finanzielle staatliche Unterstützung hat sie bisher nur im ersten Lockdown erhalten. Ihre Einstellung deshalb: „Man muss kreativ sein und die Initiative ergreifen.“
Also hat sich die Niederländerin Online-Konzepte ausgedacht. Dass sie zuvor als Beraterin für Soziale Medien gearbeitet hat, ist jetzt ein Vorteil. In Zusammenarbeit mit lokalen Weingütern veranstaltet sie nämlich virtuelle Wein-Käse-Proben. Wer daran interessiert ist, kann im Voraus ein Paket mit einer Wein-Käse-Auswahl bestellen, deren Inhalt dann mit den Winzern und der Niederländerin als Käse-Expertin über Zoom verkostet wird. Außerdem will sie virtuelle Shopping-Touren anbieten, bei denen sie Kunden per Videoanruf durch ihren Laden führt und die Ware nach Hause liefert – emissionsfrei per Velocarrier. Denn Vrijburgs Motto lautet: „Wo es geht, nachhaltig und aus der Region“.
Das Miteinander funktioniert gut
Sie ist froh über die Solidarität unter den vielen kleinen Geschäften in der Alten Mainzer Straße im Stadtteil. „Wir unterstützen uns gegenseitig“, sagt sie. Ihr holländischer Käse wird im Moment im Lebensmittelgeschäft nebenan verkauft, und sie selbst unterstützt ihre Kollegen mit ihrer Medienkompetenz. Man arbeitet und hält also zusammen – vor allem deshalb fühlt sich die Inhaberin sehr wohl in Hechtsheim, obwohl sie erst 2019 der Liebe wegen hergekommen und im Herzen Niederländerin ist. Alle vier Wochen fährt sie normalerweise in ihre Heimat. Dass sie nun seit August nicht mehr dort gewesen sei, mache sie sehr traurig, erzählt sie.
Dennoch hat Vera Vrijburg Vertrauen in die Zukunft. „Man muss lernen, damit umzugehen und optimistisch bleiben. Dann kann man das auch schaffen“, da ist sie sich sicher.