Aufzuganlage über die Saarstraße in Hartenberg-Münchfeld lässt auf sich warten
Von Michael Heinze
Der Bau der Aufzugsanlage an der Brücke über die Saarstraße wird sich „deutlich in das Jahr 2018 hinein verschieben“. Foto: Torsten Boor
( Foto: Torsten Boor)
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HARTENBERG-MÜNCHFELD - Der Baubeginn für die Aufzugsanlage an der Brücke über die Saarstraße, die den Friedrich-von-Pfeiffer-Weg auf dem Unicampus mit der Eichendorfstraße verbindet, wird sich erheblich verzögern. Das geht aus der Antwort von Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) auf eine Anfrage der SPD-Ortsbeiratsfraktion hervor.
Die Sozialdemokraten hatten von der Stadtverwaltung gefordert, „eine klare und auch für den Bürger verbindliche Aussage über die genehmigten und bestätigten Baumaßnahmen zu machen“. Doch laut Eder ging die im Mai 2016 dargestellte Perspektive für den Baubeginn davon aus, dass sämtliche Voraussetzungen planmäßig geschaffen werden können, die notwendig seien, um die Ausschreibung in die Wege zu leiten. „Unter anderem war und ist hierzu ein Grunderwerb erforderlich, um den sich die Verwaltung bereits frühzeitig bemüht hatte“, so Eder.
Leider habe sich hier eine erhebliche Verzögerung ergeben, auf die die Verkehrsverwaltung keinerlei Einfluss gehabt habe. Mittlerweile jedoch lägen die notwendigen notariellen Unterlagen vor, sodass die Stadt sehr zeitnah mit dem Abschluss des Grundstücksankaufs rechne. Im Anschluss daran könnten „weitere Schritte in die Wege geleitet werden, für die die Stadt finanzielle Verbindlichkeiten eingeht – nämlich die Veröffentlichung der Ausschreibung für die Aufzugfördertechnik“.
Leider werde sich der Beginn der Bauarbeiten durch diese Umstände „deutlich in das Jahr 2018 hinein verschieben“. Einen verbindlichen Zeitpunkt hierfür werde die Stadt voraussichtlich in der nächsten Ortsbeiratssitzung am 28. November benennen können.
„Offensichtlich klappt hier die Koordination zwischen Stadt und Land nicht so wirklich gut“, kommentierte Ortsvorsteherin Karin Trautwein auf AZ-Anfrage. In den Augen der Christdemokratin hat diese Brücke schon immer einen wichtigen Zugang von der Münchfeldseite auf das Uni-Gelände dargestellt. „Sie ermöglicht für die Bewohner der vielen Studentenwohnheime im Münchfeld einen kurzen Fußweg zu den Vorlesungsstätten – und davon dürfen auch Studierende mit Behinderung nicht ausgeschlossen sein“, sagte Trautwein. „Der Weg über den Haupteingang ist nicht zumutbar. Hinzu kommen natürlich auch die Eltern, die ihre Kinder zur Kita auf dem Unigelände bringen. Die Brücke erfordert im derzeitigen Zustand auch eine große Kraftanstrengung von Radfahrern, die ihr Rad über die Brücke schieben oder tragen müssen.“ Hinzu komme auch die Haltestelle der Mainzelbahn auf der anderen Seite der Saarstraße. „Wie sollen Menschen mit Rollatoren aus dem Münchfeld dorthin gelangen?“, fragt sich Trautwein. Also sei eine barrierefreie Erschließung in aller Interesse.
„Eine schnellstmögliche Umsetzung wäre wirklich wünschenswert“, so das Fazit von Trautwein. „Denn einerseits, was nützt mir der Bau der Straßenbahn, wenn viele Menschen sie nicht erreichen können – und andererseits werden bestehende Buslinien im Stadtteil so verändert, dass man die Innenstadt nicht mehr ohne Umsteigen erreichen kann.“ Doch die CDU-Politikerin ist mehr als skeptisch, ob das Projekt 2018 fertiggestellt werden kann. „Das ist kaum vorstellbar – doch die Hoffnung stirbt zuletzt.“