Die Stolpersteinverlegung ist das Ergebnis der Ausstellung „Gonsenheimer Erinnerungen – Jüdische Nachbarinnen und Nachbarn zwischen Integration und Ausgrenzung“.
DAS PROJEKT UND SPENDENKONTEN
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden (Quelle: Wikipedia).
Im Oktober soll ein Ausstellungskatalog erscheinen. Sowohl für die Verlegung der Stolpersteine als auch für die Publikation sind die Organisatoren auf Spenden angewiesen. Spendenkonto Stolpersteine (ein Stein kostet 120 Euro): Verein für Sozialgeschichte Mainz e. V., Mainzer Volksbank, IBAN: DE90 5519 0000 0231 7560 32, BIC: MVBMDE55, bitte im Betreff Namen und „Stolpersteine Gonsenheim“ angeben. Es gibt auch die Möglichkeit, eine konkrete Stein-Patenschaft zu übernehmen. Spendenkonto Projekt „Juden in Gonsenheim“ (Ausstellungskatalog, Begleitveranstaltungen, wissenschaftliche Publikation, Internetpräsenz, Gedenktafel ect.): Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e. V., LBBW Rheinland-Pfalz, IBAN: DE74 6005 0101 7401 5041 84, BIC: SOLADEST600, bitte im Betreff Namen und „Juden in Gonsenheim“ angeben.
GONSENHEIM - „Gonsenheimer Erinnerungen – Jüdische Nachbarinnen und Nachbarn zwischen Integration und Ausgrenzung“ lautet der Titel der Wanderausstellung, die seit August letzten Jahres durch den Stadtteil „tourt“ (die AZ berichtete mehrfach) und auf große Resonanz stößt. Und die nun auch für eine über die Ausstellung hinaus bleibende Erinnerung sorgt: Der Kölner Künstler Gunter Demnig wird auch in Gonsenheim Stolpersteine verlegen. Kooperationspartner sind neben dem Verein „GonsKultur“ das Institut für Geschichtliche Landeskunde (IGL) an der Universität und der Verein für Sozialgeschichte Mainz e. V. Die Ausstellung hatten zudem auch der Ortsbeirat, die Kirchengemeinden sowie der Heimat- und Geschichtsverein unterstützt.
Ein Stolperstein kostet 120 Euro. Ein Teil der Gonsenheimer Stolpersteine ist bereits finanziert, für die weiteren Steine sowie für die Erstellung eines Ausstellungskataloges werden noch Sponsoren gesucht (siehe Infokasten).
Gymnasiasten des OSG begleiten das Projekt
Die Verlegung der Stolpersteine in Gonsenheim ist auf den 25. Oktober terminiert. Ab 9 Uhr an diesem Tag wird Demnig in der Friedrich- und in der Jahnstraße insgesamt sieben Steine verlegen, die an das Schicksal von sieben ehemaligen jüdischen Nachbarn erinnern werden. „Die Stolpersteine werden dort verlegt, wo der letzte frei gewählte Wohnsitz der deportierten und ermordeten oder emigrierten Juden war“, sagt Helmut Hochgesand, der die Ausstellung einst mitinitiiert hatte.
Vorbereitet und aktiv mitgestaltet wird die Verlegung von Schülern des Otto-Schott-Gymnasiums (OSG), die sich seit Beginn des neuen Schuljahres intensiv mit der jüdischen Geschichte Gonsenheims auseinandersetzen. „Es ist einfach toll, wie die Schule sich dieses Themas annimmt und es intensiv begleitet“, sagt Carolin Schäfer, Assistenz der Geschäftsführung des IGL. Auch die Kuratoren der Wanderausstellung des IGL, die derzeit bis zur Verlegung der Stolpersteine im Oktober im Foyer des OSG gezeigt wird, unterstützten dieses Unterfangen.
Am Vorabend der Stolpersteinverlegung (Mittwoch, 24. Oktober) lädt das IGL gemeinsam mit den anderen Kooperationspartnern und dem OSG zu einem Informations- und Vortragsabend in die Mensa des OSG ein, bei dem neben einem Vortrag des Künstlers und der Ausstellungskuratoren auch eine szenische Lesung zum Schicksal von sechs jüdischen Nachbarn aus der Gonsenheimer Jahnstraße von Helmut Hochgesand zu hören und sehen sein wird; auch führen Schüler des OSG Besucher durch die Ausstellung.