Fotografin Dr. Birgit Latz-Brüning ging in Gosenheim auf die Suche nach Madonnen- und Heiligenfiguren. Sie wurde fündig – ihre Fotosammlung ist nun im Museum zu bewundern.
GONSENHEIM - Aufmerksam ist die begeisterte Fotografin Dr. Birgit Latz-Brüning durch Gonsenheim gegangen auf der Suche nach Madonnen- und Heiligenfiguren an Hauswänden und -fassaden vorbei, um sie für eine Fotosammlung festzuhalten. Sie wurde dabei im Übermaß und selbst zum Erstaunen von Ur-Gonsenheimern fündig: Jetzt stellte sie ihre reichhaltige Fotosammlung im Rahmen der Vortragsreihen des Heimat- und Geschichtsvereins in dessen Museum vor. Sie ließ es dabei auch nicht an Standorthinweisen und Erläuterungen fehlen. Dabei fanden die zahlreichen Gäste der Veranstaltung bestätigt, dass die Marienverehrung vornehmlich im alten Ortsteil sichtbaren und recht unterschiedlichen Ausdruck fand.
An den Gonsenheimer Häusern wird die Gottesmutter unter anderem als Lourdes-, Krönungs-, schmerzhafte und Sixtinische Madonna dargestellt. Auch die Nachbildung einer Marien-Ikone von Wladimir aus dem 12. Jahrhundert hat die Fotografin im Stadtteil entdeckt; das Original befindet sich in einem Museum in Moskau. Ebenso wie das Abbild der Schutzmantel Madonna von Michel Erhart aus dem Jahr 1480, das im Berliner Bode-Museum aufbewahrt wird.
Unter den vielen, ebenfalls sichtbar verehrten Heiligen sind auch Georg, Wendelin und Josef, Martin, Florian und Elisabeth von Thüringen. Sie gelten meist als Hauspatrone, wurden aber auch oft nach dem Namen der so getauften Neugeborenen ausgewählt.
Auch auf die Geschichte der Marienverehrung, die im Jahr 431 auf dem Konzil zu Ephesus ihren Anfang nahm, ging Dr. Birgit-Latz ein. Bekannt wurde sie auch durch ihre Bilderschriften von der Nothelferkapelle und der großen Tiroler Krippe in der Pfarrkirche St. Stephan. Ihre Fotoausstellung im Museum ist bis zum Sommer zu sehen.