Künftig mehr Zeit für Reisen und Orgelspiel: Roswitha Letzelter leitete 18 Jahre die Feldgartenschule – jetzt geht sie in Ruhestand. Kollegium und Schüler werden sie vermissen.
Von Helene Braun
Regierungsschulrätin Annette Ernst (re.) spricht Rektorin Roswitha Letzelter bei der Abschiedsfeier in der Ebersheimeer Schulturnhalle Lob und Anerkennung für ihren langjährigen Einsatz in leitender Funktion aus.
(Foto: hbz/Kristina Schäfer)
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EBERSHEIM - In 19 Jahren, davon 18 als Schulleiterin, hat Roswitha Letzelter die Feldgartenschule zu dem gemacht, was sie heute ist. Nun hieß es, Abschied nehmen von der beliebten Lehrerin und Leiterin, von der Ortsvorsteher Matthias Gill sagt, mit ihr habe er die schönsten Momente seiner Amtszeit erlebt.
Der lobenden Worte gab es viele. An den Formulierungen aber merkte man, wie sehr der Verlust Kollegium und Schüler trifft. Echte Zuneigung sprach aus dem großen Rahmenprogramm, den Reden und den Geschenken. Hatte Armin Mößmer, Sprecher der Grundschulleiter, einen Reiseführer über Neuseeland dabei, brachte Regierungsschulrätin Annette Ernst die Reiselektüre für den Flug, denn das war allen klar und wurde vom Kollegium in einem humorvollen Theaterspiel für Augen und Ohren verdeutlicht: Roswitha Letzelter wird in ihrem Ruhestand viel reisen.
Geboren in Mainz, besuchte Roswitha Letzelter die Grundschule in Marienborn und die Maria-Ward-Schule. In Worms studierte sie Grundschulpädagogik, arbeitete in Oppenheim, Bingen und der Martinus-Schule in Gonsenheim, bevor sie 2002 nach Ebersheim wechselte. Ein Jahr später war sie Rektorin und entwickelte die Schule nach Dr. Heinz Klippert pädagogisch weiter, die inzwischen am KESch-Projekt (Klima und Energieschutz) oder am Schulobstprogramm zur gesunden Ernährung teilnimmt. Die Kinder dankten es mit Vorführungen aller Klassen der dreizügigen Einrichtung.
Besonnenheit, Beharrlichkeit und Herz bescheinigte ihr Annette Ernst, direkt aus Neustadt angereist, und einen menschlich wertschätzenden Stil im Umgang mit dem Kollegium. Konrektorin Susanne Mann-Klumb bestätigte dies mit etwas anderen Worten: „Keiner brauchte sich zu scheuen, sie um etwas zu bitten.“
Der Personalrat hatte Letzelter ein Zeugnis ausgestellt, in dem die Musik einen besonderen Platz einnahm, denn Letzelter hat nicht nur Deutsch und Musik unterrichtet, sondern in jedem Jahr ein Musical mit den Kindern einstudiert und aufgeführt. Die Musik wird sie auch im Ruhestand begleiten, denn nach wie vor fungiert die Partenheimerin in Marienborn als Organistin. In ihrem Ort will sie ehrenamtlich tätig werden zur Förderung einer weiteren großen Leidenschaft, der deutschen Sprache.