Wird Bretzenheim durch die Mainzelbahn abgehängt? Weiter Ärger durch Fahrplanumstellung
Von Andrea Krenz
Fünf von 13 Mainzelbahnunfällen sind in Bretzenheim passiert. Aber auch der Randstreifen zur Straßenbahntrasse „Am Ostergraben“ sei ein Problem – hier versinken regelmäßig Autos. Archivfoto: Torsten Boor
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BRETZENHEIM - Auch ein Jahr nach dem Start der neuen Mainzelbahn und der Fahrplanumstellung im öffentlichen Nahverkehr kochen die Gemüter in Bretzenheim hoch. Grund ist der Wegfall der Linie 6 mit ihrem Zehn-Minuten-Takt und dem auch nach Ansicht des gesamten Ortsbeirates dürftigen Ersatz durch die Linie 57, die in den Stoßzeiten dreimal, sonst nur zweimal stündlich fährt und nicht mehr den Weg über die Große Bleiche und weiter über den Rhein nimmt.
„Initiativantrag“ der Gremien an Mainzer Mobilität
Ganze Quartiere des Stadtteils seien abgehängt, so der Bereich Turnvater-Jahn-Straße und Draiser Straße sowie der Südring am Abend und an Wochenenden. Und dies, obwohl Bretzenheim ständig wachse. „Die Stadt hat eine soziale Verpflichtung“, ärgerte sich Peter Schenk (ÖDP).
In einem „Initiativantrag“ forderten alle Fraktionen bei der jüngsten Ortsbeiratssitzung deshalb Jochen Erlhoff, Geschäftsführer der ehemaligen MVG, jetzt MM (Mainzer Mobilität) auf, zur nächsten Sitzung im März dem Gremium Rede und Antwort zu stehen. Nicht nur die bereits vielfach kritisierte Taktung der Linie 57 solle dann zur Sprache kommen. Auch Möglichkeiten einer Nutzung neuer Verkehrstechnologien wie zum Beispiel E-Bus oder autonome Fahrzeuge sollen diskutiert werden. Letztlich sollten vor dem Hintergrund, dass laut Schenk fünf von insgesamt 13 Mainzelbahnunfällen in Bretzenheim passiert seien, auch Fragen zu Sicherheitsaspekten und Unfallanalyse besprochen werden.
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Einstimmig folgten die Fraktionen dem Antrag der CDU, in dem diese die Reparatur der maroden Straßen im Stadtteil forderte. Vor der Bezirksportanlage entstehe nach einem Regen regelmäßig ein „See“ und auch in der Essenheimer Straße behindere ein großes Schlagloch die Fahrzeuge. Gleiches gelte für die Turnvater-Jahn-Straße. „Der ganze Südring gleicht einer Buckelpiste“, so Manfred Lippold (CDU). Insbesondere die Situation am Ostergraben, in dessen Randstreifen zur Straßenbahntrasse hin regelmäßig die Autos versänken, müsse dringend behoben werden. „Rasengittersteine“ als Befestigung reichten dort nicht aus, so die einhellige Meinung des Gremiums.
Die in einer Anfrage formulierte Hoffnung der SPD auf eine Anpassung der Öffnungszeiten des Rathauses an die Arbeitszeiten der Berufstätigen hat sich zerschlagen. Die Verwaltung teilte mit, 2011 sei im Zuge von Sparmaßnahmen auf die Schließung von Ortsverwaltungen verzichtet, im Gegenzug aber seien die Öffnungszeiten verkürzt und angepasst worden. Diese seien ausreichend, heißt es. Damit bleibt es bei den Zeiten acht bis zwölf Uhr am Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag sowie mittwochs zusätzlich 15 bis 18 Uhr.