Der Ortsbeirat fasste in einer Online-Sitzung entsprechende Beschlüsse für eine Planungswerkstatt zugunsten von neuen Vereinsräumen und mehr Abstellbügel.
BRETZENHEIM - Es war die erste Online-Sitzung des Ortsbeirats Bretzenheim, und nicht alles lief auf Anhieb glatt. Entweder sah oder hörte man nichts, weil die Übertragung stockte. Da drohte ein Mitglied des Gremiums entnervt gar, er werde „gleich aus dem Fenster springen“. Sein Fraktionskollege konnte aber beruhigen: „Er wohnt im Erdgeschoss“. Dann aber lief es endlich rund, und Ortsvorsteherin Claudia Siebner (CDU) führte wie gewohnt durch die Tagesordnung. Anfragen, etwa zur Sanierung des Ludwigsdenkmals, zum jüdischen Friedhof Dantestraße oder zum Stand der Bebauung in der Albert-Stohr-Straße konnte sie schnell abhaken: Es lagen keine Antworten vor.
Schulwegsicherheit auf der Hans-Böckler-Straße
Intensiv diskutierte das Gremium den gemeinsamen Antrag von ÖDP, FDP und CDU, in dem eine sichtbare Markierung in Form von sogenannten „Haifischzähnen“, also sicherheitstechnische Straßenmarkierungen, auf der Hans-Böckler-Straße in Höhe des IGS-Schulausgangs an der Turnhalle gefordert wurde. Die Schüler würden den Weg bis zum Zebrastreifen nicht nehmen, sondern direkt über die Straße in Richtung Ortsmitte laufen. Uwe Trier (CDU) argumentierte, die Haifischzähne hätten keine Verkehrsrelevanz, Peter Schau (SPD) befürchtete ein „Überangebot“ an Querungen, es gebe in kurzem Abstand zwei Zebrastreifen, außerdem sei durch die Verschwenkung der Straße für die Bushaltestelle mit Verkehrsinsel ebenfalls eine Übergangshilfe vorhanden. Letztlich konnte sich das Gremium darauf einigen, den Antrag in einen Prüfantrag abzuändern, ob eine weitere Aufbringung einer Markierung an der Stelle sinnvoll sei.
ÖDP-Kritik: Auch an Fußgänger denken
Auch der Antrag der Grünen, in dem neue Radabstellbügel gefordert werden, wurde durchgewunken. Nur ÖDP-Vertreter Peter Schenk lehnte ab: Er findet die verlangte Zahl von 30 zu viel und meinte, „der Ort wird zugepflastert mit dem Zeug“. Es müsse auch geeignete Plätze dafür geben, Fußgänger dürften dadurch nicht behindert werden. Uwe Trier gab zu bedenken, nach Corona werde der Radverkehr sicher wieder abnehmen. Und Manfred Lippold (CDU) fragte schließlich: „Wer soll das alles bezahlen?“
Zuletzt beantragten alle Fraktionen die Gründung einer Planungswerkstatt mit den dafür im städtischen Haushalt eingestellten 50 000 Euro. Es müssten endlich umsetzbare Ideen für die Schaffung von mehr Vereinsräumen erarbeitet werden. Mit dem neuen Baugebiet „An der Frecht“ seien nun weitere Möglichkeiten dazugekommen.