Sie wollen ohne Plastik leben: Die Schüler der Grundschule an den Römersteinen haben einen Müllfriedhof gegründet, in dem verschiedene Materialien vergraben sind.
Von Jonas Julino
Die Plastiktube sieht noch aus wie neu: Die Kinder der Grundschule an den Römersteinen in Bretzenheim auf dem Müllfriedhof.
(Foto: hbz/Michael Bahr)
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BRETZENHEIM - Die Schüler der Grundschule an den Römersteinen möchten eine Schule ohne Plastik. Das haben die Erst- bis Viertklässler auf ihrer Kinderkonferenz beschlossen. Mit verschiedenen Projekten rund um das Thema Plastik haben Lehrer und Schüler das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz in den Fokus genommen. So wurde auch ein Müllfriedhof gebaut. In ihm sind verschiedene Materialien vergraben. Zwei Mal im Jahr wird er geöffnet und die Schüler begutachten die Veränderungen.
Alufolie, Nägel, Bananenschalen mit und ohne Etikett, Feuchttücher und vieles mehr haben die Drittklässler im März dieses Jahres eingegraben. Und am letzten Schultag vor den Osterferien durften die Kids zum ersten Mal schauen, wie sich die verschiedenen Materialien verändert haben. „Es hat sich was getan“, ruft Florian. Und tatsächlich: Der Teebeutel hat seine ursprüngliche Form verloren. Auch die Feuchttücher weisen Löcher auf. Jetzt schnell wieder verschließen. Nach den Sommerferien soll die nächste „Graböffnung“ stattfinden.
„Unser Ziel ist es, eine Grundbildung im Bereich Nachhaltigkeit zu vermitteln. Wir bilden als Grundschule für das Leben, also wollen wir das auch in diesem Bereich aktiv tun“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Dominique Göbel. Nicht nur der Müllfriedhof ist in den vergangenen Monaten entstanden. Die Schule versucht plastikfrei zu frühstücken und verwertet ihren biologischen Abfall auf dem eigenen Kompost, den die AG „Jetzt retten wir die Welt“ gebaut hat. „Das klappt schon ganz gut“, so Göbel.
Zusammen mit der Röchling Stiftung und der Stiftung Bildung wurden die Projekte realisiert. „Das Projekt ist wunderbar. Die Kinder lernen früh, was Nachhaltigkeit bedeutet. Das hat uns überzeugt“, sagt Felicitas von Hülsen von der Röchling Stiftung.
Das Projekt Müllfriedhof soll an die nachfolgenden Klassen weitergegeben werden, um weiteren Kinder zu vermitteln, wie lange die verschiedenen Materialien brauchen, um zu verrotten.