Untersuchung des toten Tieres ist abgeschlossen

Es wird untersucht, ob es sich bei dem totgefahrenen Tier tatsächlich um einen Wolf handelt. Foto: Udo Wagner

War es ein Wolf oder ein Hund? Nach dem Fund eines toten Tieres vor der A60-Abfahrt Richtung Mainzer Saarstraße ist nun das genaue Untersuchungsergebnis da.

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MAINZ. Bei dem Tier, das am Morgen des vergangenen Donnerstags gegen 5.58 Uhr auf der A 60 in Fahrtrichtung Hessen auf Höhe der Anschlussstelle Mainz-Drais von einem Fahrzeug erfasst und tödlich verletzt wurde, handelte es sich um einen Wolf. Die Bestätigung sei, wie bei allen genetischen Proben in Wolfsverdachtsfällen in Deutschland, durch die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt erfolgt, berichtet das rheinland-pfälzische Umweltministerium. Derzeit liefen am Internationalen Wildtierzentrum in Berlin weitere Untersuchungen, um nähere Umstände wie etwa die genaue Todesursache zu klären.

Es habe sich um einen Rüden aus der Alpenpopulation gehandelt. Das Umweltministerium geht davon aus, dass es sich um ein einzelnes, wanderndes Tier handelte. Das Tier sei zuvor noch nicht nachgewiesen worden, das Herkunftsrudel insofern also nicht bekannt. Wie bundesweit bei jedem nachgewiesenen Wolf, werde auch diesem Tier nun eine Individuenbezeichnung zugewiesen.

27 Wolfsvorkommen in Rheinland-Pfalz

„Wölfe sind scheue Tiere, die Menschen eher meiden. In verdichteten Räumen und besiedelten Bereichen halten sie sich in der Regel nicht länger auf, sondern durchqueren diese nur gelegentlich als Durchzügler. Dabei können sie als hochmobile Art bis zu 80 Kilometer täglich zurücklegen“, berichtet das Ministerium. Wegen der hohen Verkehrsdichte würden sie dabei häufig, wie in diesem Fall, Opfer von Autounfällen. Mit dem jüngsten Mainzer Fall seien in Rheinland-Pfalz in 27 Fällen Wolfsvorkommen nachgewiesen worden, die auf bis zu vierzehn einzelne Tiere zurückzuführen seien. In Rheinland-Pfalz sind mittlerweile zwei Fähen sesshaft: Ein Tier lebt am Stegskopf im Westerwald, eines bei Bad Hönningen im Landkreis Neuwied. Einer der beiden Wölfe habe bisher ein Nutztier gerissen.

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Der Autobahnpolizei Heidesheim war an jenem Donnerstag um 5.58 Uhr ein Wildunfall gemeldet worden. Das Tier konnte jedoch laut Polizei in der Dunkelheit zunächst nicht gefunden werden. Erst gegen 8.30 Uhr entdeckte ein Autofahrer das tote Tier hinter einer Leitplanke.