Über 9.500 Teilnehmer und 165 Wagen und Motivwagen werden sich am Rosenmontag in der Neustadt aufstellen und den Zug bilden - eine Menschen- und Fahrzeugschlange von neun...
MAINZ. So voll, wie am Morgen des Rosenmontags wird‘s in der Neustadt selten. Immerhin stellen sich über 9.500 Teilnehmer und 165 Wagen und Motivwagen in den Straßen des Stadtteils auf – insgesamt ein Menschen- und Fahrzeugschlange von neun Kilometern. Dass das umfassende Organisation erfordert, erklärt sich von selbst.
Die Stadt weist daher die Anwohner darauf hin, dass alle Anwohner im Aufstellungsbereich der Mainzer Neustadt gebeten werden, die in diesen Tagen aufgestellten Halteverbots-Beschilderungen strikt zu beachten und ihre Fahrzeuge am Rosenmontag sowie im Vorfeld des Jugendmaskenzugs am Samstag aus dem weiträumigen Aufstellungsbereich sowie entlang des Zugweges als Beitrag für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung frühzeitig zu entfernen. Der Aufstellungsbereich befindet sich in der Goethestraße, Kreyßigstraße, im Kaiser-Wilhelm-Ring, in der Boppstraße, der Colmarstraße und der Josefstraße.
Für Elke Schmitt, Leiterin des Verkehrsüberwachungsamtes, und ihre Mitarbeiter beginnt der Rosenmontag in Herrgottsfrühe: Gegen 6.15 Uhr bereitet Schmitt die Anwohner im Aufstellungsbereich „traditionell“ aus dem rollenden Dienstwagen heraus per Lautsprecher auf das drohende Abschleppen vor. Die Kontrollen beginnen auch in diesem Jahr ab 5 Uhr früh. Ab spätestens 6.30 Uhr müssen Anwohner mit dem Abschleppen des Autos rechnen. Für den Fall, dass abgeschleppt wurde, erhalten Fahrzeugführer am gleichen Tag unter der Telefonnummer 12-2181 (Verkehrsüberwachung, Einsatzzentrale, bis 23 Uhr besetzt, danach bitte die Polizei kontaktieren) nähere Informationen, wo sich das Auto befindet.
Einteilung der Zugstrecke in 64 Sektoren
Der Jugendmaskenzug stellt sich am Fastnachtssamstag ab 12 Uhr im Bereich Josefstraße, Leibnizstraße, Gartenfeldplatz, Nackstraße, Kurfürstenstraße auf. Auch hier wird der Lautsprecherwagen der Verkehrsüberwachung zuletzt um 11 Uhr seine Runde drehen - auch dort müsse notfalls verwarnt oder gar abgeschleppt werden, so die Stadt. Für die Feuerwehr und Rettungsdienste werde die Zugstrecke in insgesamt 64 Sektoren eingeteilt. Hierzu werden „Sektorenschilder“ angebracht sein - diese Sektoren helfen bei einem Schadensereignis, den Ort des Geschehens schneller und genauer zu lokalisieren und beschreiben zu können.
Für die jederzeitige Erreichbarkeit aller Gebäude in Mainz - auch während des Zuges - ist die Freihaltung von Rettungswegen notwendig. Teilweise sind auf diesen Rettungswegen daher Halteverbote angeordnet. Auch hier werde das Verkehrsüberwachungsamt falsch geparkte Fahrzeuge abschleppen.
Entlang der Zugstrecke stellt die Stadt Mainz an 17 Standorten 32 Toilettenwagen (sechs davon sind barrierefrei) auf. Ergänzend werden acht Urinale an sechs Standorten mit einer Breite von je fünf Metern bereitgestellt, die mittels Bauzäunen und Planen sichtgeschützte Bereiche für die Gäste des Rosenmontagszuges darstellen. Die Urinale werden mit 18 Dixie-Toilettenkabinen ergänzt, um an diesen Standorten auch ein Angebot für Frauen vorzuhalten.
Mehr Toiletten sollen Wildpinkeln verhindern
Von der Kaiserstraße bis einschließlich Weißliliengasse sind insgesamt 11 Dixie-Toilettenkabinen und 14 Stehurinale (das bekannte Festivalmodell, an dem vier Herren gleichzeitig ihre Notdurft verrichten können) verteilt und decken vormals vorhandene Lücken ab. Der Veranstalter MCV wird überdies allein im Aufstellbereich des Rosenmontagszuges ergänzend mehr als 80 Dixie-Toiletten platzieren. Hinzu kommen neben den bekannten Stellen erstmals auch in der Kötherhof- und Emmeransstraße Dixies und Steh-Urinale zum Einsatz. „Wir versuchen, die Belastungen mit Müll und Wildpinklern so gering wie möglich zu halten“, sagt Rainer Steppich, Marketingleiter des MCV. Bei „wildem Urinieren“ drohen Bußgelder von 50 Euro zuzüglich Verwaltungsgebühren, teilt die Stadt mit.
Für Kinder, die beim Rosenmontagszug im Trubel des Geschehens verloren gehen sollten, bietet das Jugendamt der Stadt Mainz in Abstimmung mit der Polizeidirektion Mainz in der Polizeiinspektion I, Weißliliengasse, bis 17 Uhr einen Raum an, wo sich die Kinder bis zur Abholung durch die Eltern aufhalten können. Sollte sich die Abholung verzögern, werden die Kinder ab 17 Uhr in der Kindernotaufnahmestelle Juvente (früheres Städtisches Kinderheim), Gleiwitzer Straße 1, untergebracht und betreut. Die Polizeiinspektion ist telefonisch unter 06131 - 65 41 75 und 65 41 69 erreichbar, die Kindernotaufnahmestelle Juvente unter Telefon 90 60 982.
Glasverbot am Donnerstag und Rosenmontag
Die Parkhäuser Kronberger Hof, Theaterparkhaus, Landtag/Deutschhausplatz und Proviantamt werden nur stark eingeschränkt vor und nach dem Rosenmontagszug zu befahren sein. Die Parkhäuser Malakoff-Park und Cine-Star können voraussichtlich ab 19 Uhr wieder angefahren werden. Die „Parken in Mainz GmbH“ (PMG) verweist auf das Parkhaus City-Port.
Stadt und MCV weisen außerdem erneut auf das Glasverbot hin: Dieses gilt an Weiberfastnacht, 8 bis 17.30 Uhr im Bereich des Schillerplatzes und an Rosenmontag von 8 Uhr bis Fastnachtsdienstag 8 Uhr auf der „Narrenmeile“ vom Schillerplatz bis zum Höfchen. Knapp 400 Einsatzkräfte von ASB, DRK, JUH und MHD sorgen für die sanitätsdienstliche Betreuung entlang der Zugstrecke. Die Standorte sind im Plan eingezeichnet. Darüber hinaus befinden sich an weiteren Standorten Sanitätsfahrzeuge; gleichzeitig sind zahlreiche Fußstreifen entlang des Zuges unterwegs. Im Notfall bitte per Handy die Notrufnummer 112 oder die Rettungsleitstelle unter 06131-19222 anwählen.
Stadt spätestens um 10 Uhr für Verkehr gesperrt
Darüber hinaus ist für die Besucherinnen und Besuchern jede uniformierte Einsatzkraft der Polizei, Feuerwehr, des Ordnungsamtes, des Rettungs- und Sanitätsdienstes, als auch des Sicherheitsdienstes des MCV bei Notfällen ansprechbar.
Die Sperrzeiten am Rosenmontag sind zeitlich so gestaltet, dass die ersten Gitter früh morgens ab 7 Uhr aufgestellt werden – von da an gibt es wachsende Beeinträchtigungen im Verkehr. Spätestens um 10 Uhr ist dann die Stadt von der Holzhofstraße bis Kaiser-Karl-Ring vollständig für den Individualverkehr gesperrt. Die Rheinstraße ist wegen des Aufbaus von Gittern zwischen der Theodor-Heuss-Brücke und der Salvatorstraße bereits um 8.15 Uhr geschlossen und wird voraussichtlich um 18 Uhr nach erfolgter Reinigung wieder geöffnet werden. Anwohner können als Anlieger vor/nach dem Zug die Altstadt aus Richtung Rathaus bis zur Templerstraße erreichen.