Neuer Fastnachtsverein: „Die Hipster“ aus der Mainzer...

Eine Schnapsidee war es, sagt Daniel Sieben, eine, die auf einer Party kam. Das Problem dabei: ein Jurist war vor Ort. Er konnte alles Organisatorische aus dem Ärmel...

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MAINZ. Eine Schnapsidee war es, sagt Daniel Sieben, eine, die auf einer Party kam. Das Problem dabei: ein Jurist war vor Ort. Er konnte alles Organisatorische aus dem Ärmel schütteln.

Es gibt einen Satz von Friedrich Dürrenmatt: Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden. Die Physiker. Recht hat er damit.

Der Gedanke formte sich zu einem Ausspruch, der Ausspruch zu einer handfesten Tatsache, die Tatsache bekam einen Namen: die Hipster. Und plötzlich hatte Mainz einen neuen Fastnachtsverein. Und in diesem tummelt sich eine illustre Runde. Die Gesichter der Neustadt.

Brit von Brits Kwisin. Die beiden Gründerinnen von N’Eis, Julia von Dreusche und Anke Carduck. Die Besitzerin des Schrebergartens, Leyla Camkerten-Benli. Daniel Sieben von Luups. Tobias Rinauer, Medienorganisator von Mainz 05. Die Liste ist noch länger. Natürlich waren es närrische elf Leute, die den Verein gegründet haben. Mitglieder hat der Neustadt-Carnevalverein (NCV) „Die Hipster“ mittlerweile um die 40.

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Eigene Tanzgruppe: die Hotties

„Wir sind hyperaktiv, treffen uns sehr regelmäßig, schmieden Pläne“, erzählt Daniel Sieben. Und sie haben ein großes Ziel: Am Rosenmontagszug wollen sie nächstes Jahr mitlaufen. Doch zunächst muss der „Hipster-Ball“ genügen, der am Fastnachtsfreitag, 24. Februar, im „7 Grad“ am Zollhafen stattfinden soll. Ausverkauft ist er schon. Büttenreden wird es geben, von Tobias Rinauer etwa, oder von Kristoffer Braun als „Kneipenhorst“. „Wir versuchen, Talente zu schmieden und haben direkt zwei aus den eigenen Reihen“, freut sich Daniel Sieben. Eine Tanzgruppe haben sie auch gegründet: die Hotties.

Vereinsname mit Augenzwinkern

Der Vereinsname ist natürlich mit einem zwinkernden Auge zu verstehen. Sieben sagt, dass viele der Vereinsmitglieder darunter leiden, dass sie immer als Hipster bezeichnet werden, weil sie einen Laden in der Neustadt haben. „Wenn man sich den klassischen Hipster anschaut, sieht der anders aus als wir“, findet er. Sie würden auch nicht das Rad neu erfinden wollen, sie hätten einfach Lust mit netten Leuten Fastnacht zu feiern und selbst gestalten zu können.

„Es gibt keine Elektro-Fastnacht von unserer Seite“, stellt er klar. Sie seien auch nicht elitär, sondern offen für alle. Viele hätten sogar einen Migrationshintergrund, sagt Sieben. „Wir leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration von Schleswig-Holstein bis Bayern.“

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Von Lisa Maucher