Nur wenige Stunden, bevor der Mainzer Stadtrat die Ehrenbürgerwürde für Margit Sponheimer beschließt, hat die Fastnachts-Ikone am Mittwochvormittag im Kreise vieler Mainzer...
MAINZ. Finaler „Segen“: Der Mainzer Stadtrat hat am Mittwochnachmittag einstimmig beschlossen, dass Margit Sponheimer zur Ehrenbürgerin von Mainz ernannt wird. Ratsmitglied Xander Dorn (Linke) hatte zuvor mitgeteilt, dass er nicht an der Abstimmung teilnehmen wird. Die festliche Verleihung der Ehrenbürgerwürde wird am 7. März erfolgen. „Margit Sponheimer ist eine Botschafterin der Mainzer Lebensfreude“, so Oberbürgermeister Michael Ebling. Nach der Abstimmung brandete Applaus im Ratssaal auf.
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Nur wenige Stunden zuvor feierte die Fastnachtsikone im Kreise vieler Mainzer Fastnachter ihren 75. Geburtstag. Die Reden, Reime und musikalischen Beiträge zum Ehrentag waren eine Liebeserklärung an die Frau, die seit fast 60 Jahren auf der Narrenbühne steht und die bei TV-Auftritten mit ihren Liedern und ihrer Herzlichkeit Mainz über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht hat. Als Thomas Neger und die Humbas eine jazzige Version des Hits „Wenn Margit singt“ präsentierten und Pit Rösch „Das ist Dein Tag“ von Udo Jürgens anstimmte, kamen nicht nur Margit Sponheimer die Tränen, auch die Geburtstagsgäste waren sichtlich ergriffen.
Verdienstorden der Prinzengarde
„Es ist noch lange nicht genug“, rief ihr Reinhard Urban, Präsident ihres Mainzer Carneval-Vereins (MCV), nach einer launigen Rede zu. Der MCV hatte die Geburtstagsfeier organisiert, gut hundert Gratulanten waren in die Räume der Casino-Gesellschaft am Neubrunnenplatz gekommen.
Von der Prinzengarde, bei der Margit Sponheimer 1955 zum ersten Mal auftrat, erhielt die „Ehrenmarketenderin“ den Verdienstorden der Garde. Und Präsident Karl Otto Armbrüster machte ihr noch ein ganz besonderes Geschenk: Am Rosenmontag wird sie in einer weißen Kutsche, mit Rosen geschmückt, bei der Prinzengarde mitfahren.
"Mächtig stolz auf Margit"
„Wir sind mächtig stolz auf Margit. Du hast eine besondere Gabe, Menschen in deinen Bann zu ziehen“, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling. Es reiche ein erster Takt ihrer Lieder, ein erster Ton – „und die Leute flippen aus!“ Die Mainzer Ehrenbürgerwürde sei das „höchste, was ein Mensch erreichen kann“, erklärte Ebling lachend. „Es gab noch nie eine Entscheidung von mir, die so viel Zustimmung bekommen hat“, so der OB.
Fein gereimte Geburtstagsgrüße überbrachte MCV-Ehrenpräsident Rudi Henkel, der Sponheimers Weg in die Fastnacht und die Herzen der Mainzer skizzierte. „Du bis für Mainz ein Hauptgewinn, ein echtes Mainzer Unikat, mir habe Dich all gellegern!“
Eine besondere Hommage an Sponheimer formulierte Johannes Gerster, Ehrengeneralfeldmarschall der Ranzengarde. „Du berührst Herz, Seele und Gemüt der Menschen. Du bist das Herz von Mainz“, sagte Gerster. Mit Blick auf alle anderen Ehrenbürger der Stadt und deren Verdienste kam er zu dem Schluss. „Du bist kein Politiker, Unternehmer, Zölibatärer, Schriftsteller oder Intendant. Du bist die Margit. Wir lieben Dich!“
Für Margit Sponheimer fast zu viel der Ehre: „Das ist ja alles wie ein Traum“, so das Geburtstagskind.
Von Alexandra Eisen