Mensch und Maschine: Mainzer Hochschule weiht Labor...

Der sechsachsige Fertigungsroboter mit einem Drehtisch als siebter Achse gehört zum Bereich Digitale Fertigung und wurde bei der Einweihung des Robolabs vorgestellt.Foto: hbz/Judith Wallerius  Foto: hbz/Judith Wallerius
© Foto: hbz/Judith Wallerius

Wie von Geisterhand bewegt sich der lange Arm des iiaw-Roboters nach unten, als Olaf Hirschberg in die Knie geht. Die Maschine folgt dem Hochschulprofessor bei jeder seiner...

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MAINZ. Wie von Geisterhand bewegt sich der lange Arm des iiaw-Roboters nach unten, als Olaf Hirschberg in die Knie geht. Die Maschine folgt dem Hochschulprofessor bei jeder seiner Bewegungen – eine echte Mensch-Maschine-Interaktion.

Wo so etwas möglich ist? Im neuen Robolab dem interdisziplinären Labor für angewandte Robotertechnik der Hochschule Mainz. Die „Mensch-Maschine-Interaktion“ gehört neben der „Messtechnik“ und der „Digitalen Fertigung“ zu einem von drei Bereichen des Robolab. Diese bilden ein breites Spektrum von möglichen Einsatzgebieten und interdisziplinärer Forschungsarbeit ab.

Robotik regt seit Jahrzehnten die Fantasie der Menschen an

„Mit der Einmaligkeit unseres Robolabs haben wir die Möglichkeit, neue Forschungsschwerpunkte zu setzen“, zeigt sich Gerhard Muth, Präsident der Hochschule Mainz bei der offiziellen Eröffnung sichtlich stolz. „Die Robotik ist ein Feld, das seit Jahrzehnten die Fantasie der Menschen anregt“, weiß auch der Bereichsleiter des Fachbereichs Technik, Frank Boochs. Umso schöner sei es nun für die Hochschule, dass das lange geplante Projekt Robolab in die Tat umgesetzt werden konnte.

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Möglich wurde die Umsetzung des Labors durch die finanzielle Unterstützung der Carl-Zeiss-Stiftung, die anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens eine Zusage über drei Millionen Euro an Fördermitteln erhielt. 600 000 Euro davon flossen in die Entwicklung des Robolabs und ermöglichten somit erstmals die Umsetzung eines solchen Projektes.

Der KR60 HA ermöglicht zugeschnittene 3D-Aufnahmen zur Erstellung einer digitalen Kopie eines realen Gegenstandes. Mit modernsten Kamerasensoren sowie einer innovativen Mess- und Projektionstechnologie können Oberflächen genau dreidimensional erfasst werden. So konnte beispielsweise das Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik „i3mainz“ gemeinsam mit dem Leibniz-Institut RGZM den Bart an der Büste des ägyptischen Pharaos Tutanchamun rekonstruieren.

Mit ihrem Robolab hat die Hochschule Mainz neue Möglichkeiten der digitalen Messung und Fertigung sowie der Interaktion mit dem Menschen ermöglicht; neue Projekte für die Zukunft sind bereits in Planung. Denn nun sind der Fantasie der Wissenschaft keine Grenzen mehr gesetzt.

Von Ivana Kettern